Damit keiner in die Verbraucherfalle tappt

Was für Mitbürger, die hier aufgewachsen sind, selbstverständlich ist, bleibt für Migranten und Geflüchtete oft ein Rätsel. "Beispielsweise denken viele von ihnen, dass ein Vertrag generell automatisch endet", erklärt Mehdi Rezaeifar.
Über solche Missverständnisse will das Projekt "Wir sind für alle da" aufklären. Mehdi Rezaeifar ist Referent in diesem Projekt, das die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) durchführt. Jetzt können sich Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch Multiplikatoren wie Betreuer solcher Menschen, im neuen Beratungszentrum der VZS am Demianiplatz 8 auch zu solchen Fragen informieren.
Die Verbraucherschützer bieten Workshops an, die für die Teilnehmer genau zugeschnitten sind. Zu den Themen, über die informiert wird, gehören unter anderem Vertragsabschluss, Kündigung und Widerruf bei Telefon- und Internetverträgen, Mahnungen und Gewährleistungsansprüche wenn zum Beispiel die Waschmaschine nicht läuft. Aber auch zu Bankkonten, Überweisungen, Lastschriften und Kreditkarten wird informiert. Ganz praktische Informationen geben die Verbraucherschützer zu Kosten für Strom, Heizung, Warmwasser sowie Energie sparen und sinnvolles Lüften.
"Ziel des Projektes ist es", erklärt Rezaeifar, "Alltagskompetenzen der Menschen mit Migrationshintergrund zu stärken." Mit dem neuen Wissen sollen sie sich zum Beispiel gegen unberechtigte Forderungen wehren können. Es soll helfen, die Menschen vor Kosten- und Schuldenfallen zu bewahren. Finanziert wird das Projekt unter anderem aus Steuermitteln aus dem sächsischen Haushalt.
Die Workshops sind kostenfrei. Bei Bedarf bringt die VZS auch Dolmetscher mit. Ansprechpartner ist die Görlitzer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale.