Von Reinhard Kästner
Die Bauarbeiten am zwölf Millionen-Objekt der Drewag Stadtwerke Dresden gehen mit Riesenschritten voran. „Entsprechend des Reifegrades werden nächste oder übernächste Woche die ersten beiden Groß-Silos mit Mais gefüllt“, sagt Baukoordinator Gunter Böhme vom Ingenieurbüro Böhme und Partner. Das sei eine Voraussetzung, um im späten Frühjahr 2011 mit dem Probebetrieb der Anlage zu beginnen. Die Maislieferungen seien mit hiesigen Landwirten langfristig vertraglich gebunden. Verarbeitet mit Gülle, wird das Substrat zu Gas vergoren. Das wird per Erdgasleitung nach Dresden transportiert und dort von den Drewag-Stadtwerken verstromt. Immerhin kann mit dem am „Sandberg“ produzierten Gas soviel Strom produziert werden, dass damit 9000 Haushalte versorgt werden können. Außer den zwei fertiggestellten Silos errichten die Bauleute noch drei weitere.
Böhme ist mit dem derzeitigen Baufortschritt zufrieden: Der erste Gärbehälter in einer Größe von 20 Metern Durchmesser und einer Höhe von 20 Metern ist fertiggestellt. Zwei weiterer solcher Kolosse werden noch gebaut.
Das 36 mal 12 Meter große Gärproduktlager hat etwa die Hälfte seiner endgültigen Höhe erreicht. Es wird aus Stahlbeton vor Ort errichtet, zwei weitere müssen noch gebaut werden. „Unser größter Gegner ist der Wind, dann müssen die Kräne stillgelegt werden“, sagt Böhme
Begonnen haben auch die Bauarbeiten für das Betriebsgebäude der Anlage. Dort wird das Substrat aufgenommen, zerkleinert und in die Behälter zur Vergärung transportiert. In das Gebäude kommen auch Räume für die Bebtriebszentrale, die Technik und die Mitarbeiter. Da die Anlage automatisiert sei, werden nur etwa zwei, drei Mitarbeiter benötigt.
Inzwischen haben die Mitarbeiter der Firma Walter Straßenbau KG aus Etzdorf das Regenrückhaltebecken errichtet. „Damit ist es nun möglich, bei Starkregen das Wasser dosiert in den Kelzgebach abzuleiten. Wir werden damit einer Forderung der Anwohner aus Theeschütz aus dem Planfeststellungsverfahren gerecht“, sagt Böhme. Diese befürchteten durch die versiegelte Fläche eine Zunahme des in den Bach abgeleiteten Oberflächenwassers und dadurch Überschwemmungen im Ort. Das Becken wird dies verhindern.
Noch nicht begonnen hat der Bau der Übergabestation des Gases in Theeschütz. Dort wird das aufbereitete Biogas ins überregionale Erdgasnetz eingespeist.
Nach dem Rohbau der Anlagen soll ab November mit der technischen Ausstattung der Behälter und Anlagen begonnen werden. Nach dem Probebetrieb und der Erstein-speisung des Gases im Mai 2011 soll im nächsten Sommer die Biogasanlage den Dauerbetrieb aufnehmen.