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Bischofswerda braucht Eigenheim-Bauplätze

Die Stadt verkauft das letzte Grundstück an der Goethestraße. Nun hat sie nur noch eins im Angebot.

Von Ingolf Reinsch
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© Symbolfoto: dpa

Bischofswerda. Für 40.942 Euro wechselt ein 787 Quadratmeter großes Baugrundstück an der Goethestraße in Bischofswerda den Besitzer. Der Stadtratsausschuss für Technik und Wirtschaft stimmte in dieser Woche einstimmig dem Verkauf an ein Ehepaar zu, das ein Eigenheim errichten möchte. Die Stadt veräußert den Quadratmeter erschlossenen Baulandes nahe der Innenstadt für 52 Euro. Die Eheleute, heißt es, stammen aus Bischofswerda. Sie leben jetzt in Baden-Württemberg und möchten in ihre frühere Heimat zurückkehren. Eigentlich eine tolle Geschichte, stünde dahinter nicht auch ein Aber.

Wer in Bischofswerda ein Haus bauen möchte und ein Grundstück sucht, hat derzeit schlechte Karten. Es fehlt nicht nur an erschlossenem Bauland, sondern – wie Fragen von Stadträten an die Verwaltung immer wieder zeigen – offenbar auch am Planungsvorlauf für ein neues Wohngebiet. Die beiden zuletzt von der Stadt erschlossenen Eigenheimstandorte am Paul-Kegel-Weg in Bischofswerda und am Buchenweg in Großdrebnitz sind vollständig belegt. In Großdrebnitz, verlautete im vergangenen Sommer aus dem Rathaus, könnte in der Perspektive ein zehntes Grundstück noch bebaut werden. Dort sind aber noch Abrissarbeiten erforderlich, ehe die Stadt auch dieses Grundstück verkaufen kann.

Im Wettbewerb mit den Gemeinden

Aktuell bietet die Stadt nur noch ein Baugrundstück auf ihrer Internetseite zum Verkauf an: eine 1.140 Quadratmeter große Fläche zwischen Kändler- und Kamenzer Straße, die laut Ausschreibung mit einem Ein- oder Mehrfamilienhaus bebaut werden kann. Auch hier beträgt der Bodenpreis pro Quadratmeter 52 Euro.

Privat werden zurzeit sechs Baugrundstücke in Belmsdorf erschlossen. Darüber hinaus liegt ein Vorschlag von Andreas Wendler, Geschäftsführer der Wohnungswirtschaft und Bau (WuB), einer 100-prozentigen Tochter der Stadt, vor. Er plant, einen unsanierten Wohnblock an der Bergstraße bis Ende dieses Jahres leer zu ziehen und ihn danach abzureißen. Daneben wurde bereits ein Block zurückgebaut. 

Auf den Flächen der WuB und Nachbargrundstücken, die der Stadt gehören, könnte ab 2020 nach einer ersten Schätzung Bauland für 18 Eigenheime und für ein Mehrfamilienhaus, das speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist, erschlossen werden. Irgend wann einmal werde der Markt für Eigenheime gesättigt sein, sagt Andreas Wendler.

Bischofswerda steht im Wettbewerb, auch mit seinen Nachbarn. Man braucht nur in die Gemeinden Großharthau, Rammenau, Burkau und Schmölln-Putzkau zu schauen, wo neue Wohngebiete bereits erschlossen oder vorbereitet werden.