Mario Heinke
Seit Gründung der Bürgerinitiative berichtet die SZ über die Aktivitäten und Ziele der Gegner des geplanten Fachmarktzentrums. Womit wir schon beim ersten Problem sind: Es gibt keine klare Aussage über das Ziel. „Wir lehnen den Bau eines innerstädtischen Einkaufszentrums ab“, so einfach könnte die ehrliche Botschaft der Gegner lauten. Stattdessen vermischen sie Kapitalismuskritik, Sozialromantik, Heile-Welt-Träumereien mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und wirtschaftlichen Erwägungen. Einzelne fühlen sich zudem zu Gralshütern der Denkmalpflege berufen. Dabei geht es „nur“ um die Neubebauung einer Brachfläche. Die Denkmalpflege widerspricht der Neubebauung nicht. Sie verlangt nur, dass der Bestand nicht beeinträchtigt und das Altstadtensemble nicht gestört wird. Konkret heißt das: Proportionen, Straßenverläufe, Bebauungsarten und Raumkanten müssen beachtet und aufgegriffen werden. Das alles ist geschehen und wird von den zuständigen Ämtern überwacht.
Mit ihrem Argumentationsmix, der laut und emotional vorgetragen wird, verschreckt die Bürgerinitiative genau die Bürger, auf die sie angewiesen ist, wenn sie vorhat, ihr Ziel zu erreichen.
Analyse Seite 15