Von Dagmar Doms-Berger
Familie Lomtscher aus Marbach ist eine musikalische Familie. Für sie gehört die Musik zum Leben dazu wie das tägliche Frühstück. Sie praktizieren auch noch – wie nur selten anzutreffen – die traditionelle Hausmusik. Mama Ute spielt Geige, Gitarre und Tenorhorn, Papa Frieder beherrscht mehrere Blechblasinstrumente, unter anderem die Posaune, und die Söhne Florenz (14) und Lorenz (12) blasen Trompete. Florenz spielt außerdem Klavier sowie Gitarre und Jonas strapaziert das Schlagzeug.
„Auf die Idee, Tenorhorn zu lernen, kam meine Frau vor etwa eineinhalb Jahren“, sagt Frieder Lomtscher. Jeden Freitagabend gingen er und seine Jungen zur Posaunenchor-Probe. „Da es bei uns immer richtig fetzt, wollte meine Frau auch dabei sein und nicht mehr allein den Abwasch machen“, scherzt der Familienvater. Als passionierte Geigerin legte sie sich ordentlich ins Zeug und probte intensiv. „Nun ist sie fit und wir können uns mit ihr sehen lassen“, foppt Lomtscher weiter. Und damit war das Blechquartett vollständig. Im Posaunenchor waren die vier Lomtschers natürlich schon oft zu hören. Auch Familienfeiern schmücken sie musikalisch aus. Der Auftritt beim Straßenfest wird aber das erste öffentliche Konzert in dieser Besetzung sein.
„Die Idee, das Straßenfest mit unserer Musik zu verschönern, kam uns in entspannter Atmosphäre beim Kaffeetrinken“, sagt Ute Lomtscher. Es sei anschließend demokratisch in der Familienrunde mit allen Beteiligten entschieden worden.
„Für den Auftritt sprach auch, dass ich in der Nossener Straße aufgewachsen bin, meine Mutti heute noch dort wohnt und ich meinen Buchladen dort habe. Somit haben wir eine lebendige Beziehung zu dem Fest.“ Das Auftrittsziel stand fest, nun musste nur noch ein Name für das Ensemble gefunden werden. Die Lomtschers drückten es kurz und knapp aus: „Blech & Co.“ Das Co. steht für die anderen Instrumente, auf denen sie zu hören sein werden. „Durch den Posaunenchor sind wir musikalisch natürlich in der Welt der Choralsätze zu Hause“, sagt Frieder Lomtscher. Das passe aber weniger zu einem Straßenfest. Daher haben wir einige Märsche, Volksmusik und leichte Unterhaltungsmusik für den Sonnabend ausgewählt.
Als Chef des Posaunenchores unterrichtet Frieder Lomtscher seine Söhne selbst auf der Trompete. Das Gitarrenspiel lernte Florenz autodidaktisch. Die natürliche Begabung ersetze aber das Üben nicht. „Da müssen wir täglich hinterher sein“, sagt Vater Lomtscher und freut sich, dass seine Söhne dann aber gute Ideen beisteuern und konzentriert proben.