Erhard Richter aus Zeithain schreibt zum Artikel „Riesa blitzt nur zwischen 9 und 16 Uhr“ vom 7./8. August und „Riesa muss mit dem Blitzen noch warten“ vom 13. August:
Wie sind die Jubel-Arien bezüglich des mobilen Blitzteams in Riesa zu verstehen? Wo es doch ausschließlich um Abzocke vom „kleinen Moritz“ geht. Denn wenn schon Milliarden Euro in Deutschland in den Wind gesetzt wurden, ohne dass es große Strafen für die „armen“ Übeltäter gab und nun die Kassen in den Städten und Gemeinden leergespült sind, muss doch eine Lösung gefunden werden, zumal die Aussage der drei heiligen Affen beim einfachen Volk längst verinnerlicht wurde und deshalb nichts zu befürchten ist. Fast kommen einem die Tränen, wenn man lesen muss, dass das mobile Messfahrzeug, bei dem sogar Front- und Heckmessungen möglich sind und für das der Riesaer Stadtrat 28000 Euro hinzublättern hat, obwohl noch kein Haushaltskonzept vorliegt, „nur“ 80 Mal blitzen kann. Aber bei 365 Mal im Jahr hätte ja die arme Stadt 128000 Euro berappen müssen – und das ohne die Nebenkosten. Geradezu hochnotpeinlich deshalb die Formulierung: „Die restlichen 285 Tage gehört die Straße möglichen Temposündern.“ Dass die Stadt Riesa nun gar erst Ende August blitzen lassen kann, weil „leider das Hochwasser dazwischen gekommen ist“, wie uns der Verwaltungsbürgermeister Herr Nüse wissen lässt, und der Servicemitarbeiter des Blitzerteams erst einmal seinen Keller auspumpen muss, ist doch geradezu eine Fügung Gottes. Denn die Riesaer, die vor der OB-Wahl geblitzt worden wären, hätten die Wahl gewiss sausen lassen. Schließlich sieht eine Wahlbeteiligung unter 50 Prozent doch etwas komisch aus und fordert regelrecht zum Nachdenken auf, und gerade das ist in der heutigen Demokratie nicht unbedingt erwünscht.