Von Bernd Goldammer
Weil die Tornadoschäden im Hüttertal noch nicht gänzlich beseitigt sind, hatten Radebergs RSV-Bogenschützen ihr 3D-Turnier in den Fischbacher Forst verlegen müssen. Sie taten es mit gewohnter Liebe zur Perfektion. Selbst Robin Hood hätte hier seine Freude gehabt. Der Wettbewerb kommt allerdings ohne Blutvergießen aus.
„Wir sind den Mitarbeitern des Sächsischen Forstamtes dankbar, dass wir hierher ausweichen durften“, sagt Turnierleiter Rudolf Weinrich bei einem Rundgang. Dann zeigt er auf eine Lichtung. Da hockt ein Wildschwein. Es ist aus Schaumstoff. Zwei Bogenschützen haben es im Visier. Blaue, rote, weiße und gelbe Markierungen legen die Schussentfernungen fest. Kinder dürfen näher ran, Schützen mit Lang- und Jagdbögen schießen ihre Pfeile aus größerer Weite ab. Sportler mit Visieren am Bogen haben die größte Entfernung zu meistern.
Pfeil steckt im Grizzly-Double
Wenig später ist ein grimmig dreinschauender Grizzlybär zu sehen. Annett Lampe aus Dresden jubelt. Sie hat ihren Pfeil in der Schaumstoff-Nachbildung versenken können. Mitten im punktreichen Kilt. Und das aus über 40 Metern. Durch diesen Treffer wird sie später den Sieg bei den Damen davontragen. In ihrer Schützengruppe laufen noch drei Herren mit. Wer gerade nicht schießt, schaut sich aufmerksam im Gelände um. Denn den Tieren des Fischbacher Karswalds soll kein Leid geschehen.
Die 60 Teilnehmer aus Sachsen und Brandenburg finden hier tolle Bedingungen vor. Patricia Neumann aus Görlitz startet in der Altersklasse unter 14 Jahre. Sie schießt bereits mit Visier und trifft in die markierte Stelle eines Plastik-Wolfes. Sie gewann den Wettbewerb in ihrer Klasse. In der Compound-Klasse siegte Karsten Cremmling vom Radeberger Sportverein. Ronny Langer aus Dresden ging im Gewand des königlichen Jägers an den Start. Er erreichte die höchste Punktzahl in seiner Klasse.
Auf den nächsten Turniertermin Mitte September freuen sich die Radeberger Bogenschützen besonders. „Dann geht es um den Nachtpokal. Bis dahin werden die Sturmschäden im Hüttertal sicher beseitigt sein, so dass wir wieder in heimischen Gefilden unterwegs sind“, kündigt Rudolf Weinrich an.