Von Domokos Szabó
Kaum ist die neue Lagerhalle der Freitaler Bombastus-Werke AG übergeben, schon stellt das Pharma-Unternehmen die Weichen für eine weitere Erweiterung. Hinter dem Werksgelände in Zauckerode soll ein Versand- und Lagergebäude entstehen, bestätigte Firmen-Vorstand Siegfried Anke auf SZ-Anfrage.
Weitere Einzelheiten wollte Anke nicht verraten, schließlich möchte sich Bombastus erst einmal um die Finanzierung des Projektes kümmern. Eine Baugenehmigung liege aber bereits vor. Das ist zumindest ein Indiz dafür, dass in den nächsten zwei Jahren gebaut wird.
Ein weiteres, sichtbares Zeichen gibt es gleich neben dem Fuß- und Radweg zu sehen, der hinter dem Werksgelände von der Straße Morgenröthe zur Wurgwitzer Straße führt. Auf einem mittlerweile dem Unternehmen gehörenden Grundstück wurden nach Angaben von Anwohnern sieben Bäume gefällt. „Ein Umweltfrevel“, empört sich Rosemarie Schmiedgen, die nahe des Areals wohnt, und dort bereits seltene Vogelarten und eine Rehfamilie beobachten konnte.
Sie forderte in einem Schreiben vom Rathaus, einen sofortigen Fällstopp auszusprechen. Handele es sich doch um eine geschützte Streuobstwiese. Doch Stadtsprecherin Inge Nestler sieht dafür überhaupt keine Veranlassung. „Alles läuft legal“, sagt sie und verweist auf eine entsprechende Genehmigung der Stadt. Nach ihren Worten handelt es sich keineswegs um ein geschütztes Biotop, sondern um eine alte Obstbaumplantage. „Und von den Bäumen war schon die Hälfte abgestorben“, ergänzt der Bombastus-Vorstand. Auch wurde der Firma auferlegt, Ersatzpflanzungen vorzunehmen.
Nichtsdestotrotz nimmt Siegfried Anke die Beschwerde aus der Nachbarschaft ernst. Nachdem bereits ein klärendes Gespräch stattgefunden hat, will er mit seinem Technik-Chef die Familie Schmiedgen besuchen und das Vorhaben erläutern. Er hält es für möglich, einen von drei weiteren für die Fällung vorgesehenen Bäumen zu erhalten. Voraussetzung sei, dass dies nicht mit der Verlegung des Fuß- und Radwegs kollidiert. Die Korrektur der Trasse ist ebenfalls wegen des Bauvorhabens nötig.
Mittlerweile scheinen sich die Wogen etwas geglättet zu haben. Man werde schon versuchen müssen, mit der Firma einen Konsens zu finden, so Rosemarie Schmiedgen.
In Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung möchte Bombastus-Vorstand Anke nicht unerwähnt lassen, dass die Traditionsfirma einer der größten Arbeitgeber in der Stadt ist. Seit der Wende habe man 70 neue Jobs geschaffen – ein ansehnlicher Erfolg. „Und gesunde Produkte sind ja auch wichtig“, sagt der Unternehmer.