Von Thomas Christmann
Ein kurzer Anlauf, ein Sprung aus zehn Metern Höhe: In laufender Flugphase winkelt Stephan Jakab die Beine an. Die Arme hat er eng um die Knie geschlungen. Wasserfontänen schnellen in die Höhe, während sein Körper die Wasseroberfläche durchschlägt. Der 20-jährige Waltersdorfer zeigt hier den Ablauf einer klassischen Arschbombe. Die dreiköpfige Jury belohnt ihn dafür mit Bestnoten.
Blaue Flecke gehören dazu
Jakab ist einer der 13 Teilnehmer und wie sich später herausstellt, der Sieger der Kategorie Männer des diesjährigen „Splashdiving“-Arschbombenwettbewerbes im Großschönauer Trixi-Bad. Sechs der Teilnehmer sprangen in der Kategorie Junior vom Fünf-Meter-Brett. Dabei stehen den Springern neben der klassischen Arschbombe elf weitere Bombenfiguren mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zur Auswahl. „Blaue Flecke sind da vorprogrammiert“, sagt Ronny Richter, Mitorganisator des Wettbewerbes. Dieser startete nun schon zum dritten Mal.
Auf die Idee zu so einer Veranstaltung ist Richter bei seinen Besuchen des Trixi-Bades gekommen: „Mir fiel auf, dass viele die klassische Arschbombe springen. Da begann ich mich näher dafür zu interessieren.“ Der Waltersdorfer informierte sich im Internet und fand einen Internationalen Splashdiving-Verband. Fasziniert von den verschiedenen Varianten einer Arschbombe, suchte er Kontakt zu den Veranstaltern dieses Wettbewerbes. Bereits 2005 fand dieser im Rahmen der Splashdiving-Europatour im Trixi-Bad statt. Dabei wird in den Disziplinen Einzel und Synchron in jeweils zwei Durchgängen gesprungen. Im ersten Durchgang ist eine klassische Arschbombe gefordert und im zweiten ein Freestyle-Sprung. Bewertet werden Gesamtausführung, Outfit, Spritzerhöhe, Lautstärke und der Schwierigkeitsgrad.
Auch Juniormeister geehrt
Der schwerste und eindruckvollste Sprung ist laut Richter das „offene Brett“ – eine Landung im Sitzen mit offenen gestreckten Beinen. Auch diesen konnten die Zuschauer bei bombigstem Wetter bestaunen. „Oft sind diese vom Geräusch geschockt, wenn der Springer aufs Wasser aufkommt“, sagt der 26-Jährige. Er weiß, wovon er spricht. Als Trainer des Landeskaders Sachsen im Splashdiving ist er stolz über die erbrachten Leistungen seiner eigenen Schützlinge: „Alle gaben ihr Bestes und sind sowohl im Training als auch in der Freizeit viel gesprungen.“ Aber die meisten Sympathiepunkte erhielt wohl der jüngste und gleichzeitig am weitesten gereiste Teilnehmer. Der achtjährige Manuel Halbisch kommt aus der Nähe von Stuttgart und ist Feriengast im Trixi-Park. Leider reichten seine Arschbomben nicht für den Sieg bei den Junioren aus. Diesen holte sich der 14-jährige Moritz Schiebeck aus Großschönau vom Fünf-Meter-Turm.