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Forst will Holz schnell und billig loswerden

Der Borkenkäfer ist bereits im Anflug. Deshalb ist im Forstbezirk Neustadt schnelles Handeln gefragt.

Von Anja Weber
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Das Holz wird auf Parkplätzen oder an Waldwegen aufgepoltert.
Das Holz wird auf Parkplätzen oder an Waldwegen aufgepoltert. © Steffen Unger

Die riesigen Holzstapel an den Waldwegen sind nicht zu übersehen. Für die Forstarbeiter gab und gibt es noch immer viel zu tun, um Borkenkäferbäume zu fällen oder auch Sturmschäden zu beseitigen. Jetzt ist jedoch große Eile angesagt. Aufgrund der vielen warmen und trockenen Tage hat die Hauptschwärmphase von Borkenkäfer und Co begonnen. Und im Wald lagert eine große Menge Nadelholz. Die Stämme sind überwiegend aufgearbeitete Bäume aus Windwürfen. Diese sind ideal für die Käfer, um darin ihre Eier abzulegen, aus denen sich in kurzer Zeit eine neue Käfergeneration entwickeln kann. Ein Weibchen des Borkenkäfers legt zum Beispiel im Verlauf der Vegetationsperiode 100 bis 150 Eier ab. Rechnet man Verluste mit ein, so kann ein Käferweibchen mit drei Jungkäfergenerationen und zwei Geschwisterbruten mehr als 100.000 Nachkommen erzeugen.

Deshalb muss das Holz aus dem Wald raus, bevor sich unter der Rinde die neuen Borkenkäfer und Kupferstecher entwickelt haben und von dort im Wald ausfliegen. „Wir haben entschieden, Nadelholz, was als Brennholz an den Wegen bereits fertig aufgearbeitet und gepoltert liegt, für Privatkunden erneut zu vergünstigten Preisen anzubieten“, sagt Uwe Borrmeister, Leiter des Forstbezirkes Neustadt. Wichtig dabei sei, dass die Käufer das Holz nach dem Kauf innerhalb von 14 Tagen aus dem Wald geholt haben müssen, damit eben dem Borkenkäfer das Holz als Brutraum entzogen wird.

Soviel kostet das Holz

Ab sofort kostet im gesamten Forstbezirk Neustadt Nadelholz, welches für Brennzwecke an Privatkunden verkauft wird, zwischen 10,70 Euro und 11,90 Euro je Raummeter, inklusive Mehrwertsteuer. Dieser günstige Preis gilt vorerst befristet für das erste Halbjahr 2020. Das Holz liegt auf Stapeln an sogenannten Poltern am Waldweg und kann direkt angefahren werden. Es stehen überwiegend zwei bis 2,5 Meter lange Stämme zum Verkauf, zum Teil auch bis vier Meter lang.

Bei Interesse sollten sich die Käufer am besten per E-Mail oder telefonisch an den örtlich zuständigen Landeswaldrevierförster wenden. Eine Übersicht gibt es auf der Internetseite des Forstbezirkes Neustadt. Derzeit finden zwar keine Sprechstunden für Bürger in den Büros statt. Die Revierförster sind aber zu ihren Sprechzeiten, in der Regel donnerstags von 15 bis 18 Uhr telefonisch zu erreichen.

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