Wann kommt die Brandruine weg?

Demitz-Thumitz. Ein Großbrand an einem Sonntagmorgen im Februar 2011 schreckte die Demitzer auf: Nahe eines Steinbruchs am Ortsrand stand ein unbewohntes Haus lichterloh in Flammen. Feuerwehrleute aus der Region eilten zum Unglücksort. Fünf Stunden dauerte ihr Einsatz. Das Feuer wurde gelöscht. Doch das Gebäude war nicht mehr zu retten.
Zurück blieb eine Ruine, deren Reste noch jetzt stehen. Für viele Dorfbewohner ist das Gebäude ein Ärgernis, zumal es inzwischen an exponierter Stelle steht. Wer auf der touristischen Granitdorf-Route Demitz-Thumitz erkundet, kommt auf dem Weg zur Aussichtsplattform am Steinbruch "Großer Bruch" daran vorbei.
Projekt soll über Spenden mitfinanziert werden
Seit Jahren kämpft Bürgermeisterin Gisela Pallas (Wählervereinigung DePoRo) dafür, diesen Schandfleck zu beseitigen. Nun gibt es die Chance. In einem Grundsatzbeschluss stimmte der Gemeinderat kürzlich zu, die Ruine abzureißen und an gleicher Stelle einen Rastplatz zu errichten.
Der Obelisk vor dem Gebäude, der an jene Arbeiter erinnert, die bei Unfällen in den Steinbrüchen ums Leben kamen, soll erhalten und in das neue Ensemble einbezogen werden. Die ersten Planungen sehen Bänke, Grünanlagen und eine Schutzhütte, eventuell auch ein Betätigungsangebot für Besucher vor.
200.000 Euro würde es kosten, das Projekt zu verwirklichen, sagt Gisela Pallas. Ihre Hoffnung liegt auf einem neuen Förderprogramm, das einen staatlichen Zuschuss von 85 Prozent in Aussicht stellt. Die übrigen 15 Prozent - der Eigenanteil der Gemeinde - kann auch über Spenden und Sponsoren abgedeckt werden. Erste Zusagen liegen der Gemeinde bereits vor.
Mit dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates soll nun im Detail geplant werden. Mit dem Ergebnis will die Gemeinde dann einen Antrag auf Förderung stellen.
Feuer machte Pensionspläne zunichte
Noch befindet sich die Ruine in Privatbesitz. Eine Demitzer Familie hatte das am Waldrand gelegene Gebäude, welches ursprünglich als Kantine für die Steinbrucharbeiter errichtet worden war, gekauft, um es zu einer Pension auszubauen. Doch das Feuer machte diese Pläne zunichte. Die Polizei ging von Brandstiftung aus. Denn schon einige Monate zuvor war der letzte Bewohner aus dem zuletzt als Mehrfamilienhaus genutzten Gebäude ausgezogen.
Die Gemeinde würde das Objekt für einen symbolischen Preis übernehmen, um es abreißen zu können. Gisela Pallas wirbt für diesen Weg. "Man muss die Chance jetzt nutzen", sagt sie auch mit Blick auf eine weitere Brandruine in der Gemeinde. Diese befindet sich in Rothnaußlitz. Der frühere Eigentümer des Hauses ist gestorben, dessen Erben leben im Ausland. "Es ist kein Herankommen mehr, um dieses Problem zu lösen", sagt die Bürgermeisterin.
Polizei ermittelt nach Vandalismus
Ein schmucker Rastplatz anstelle der Ruine würde die Demitzer Granitdorf-Route, mit der das Dorf um Gäste wirbt, weiter aufwerten. Doch die Gemeinde würde noch ein zweites Problem lösen: Die jetzt gesperrte Zufahrt zu den Wohngrundstücken am Höhenweg am Klosterberghang könnte dann neu und rechtssicher wieder hergestellt werden.
Seit dem vergangenen Wochenende beschäftigt das Umfeld der Ruine auch die Polizei. Unbekannte stießen zwei Absperrschranken um, wobei deren Warnlichter beschädigt wurden, und sie legten Verkehrszeichen auf eine benachbarte Grünfläche. Damit brachten sie andere Menschen in Gefahr. Die Kripo ermittelt. Zeugenhinweise nimmt die Polizei in Bischofswerda entgegen.
Kontakt Polizei Bischofswerda: Telefon 03594 7570
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