Von Ulrike Körber
Die vordere Schlossbrücke, die von der Freiheit auf den Burgberg führt, ist fertig. Bereits vor zwei Wochen haben die Handwerker ihre Geräte einpacken können. Doch freigegeben werden kann das rund 400 Jahre alte Bauwerk immer noch nicht. „Der Grund ist, dass wir die Ersatzbrücke, über welche die Autos bislang fuhren, nicht abbrechen dürfen“, sagt Dirk Herr vom Tiefbauamt. Das verbietet die Vereinbarung, welche die Stadt mit den Anwohnern und Gewerbetreibenden, mit den Gerichts- , Dom- und Albrechtsburgmitarbeitern gemacht hat. Alle Beteiligten einigten sich darauf, die Ersatzbrücke erst Mitte Oktober, vom 10. bis 20. Oktober, wegzureißen. „Daran müssen wir uns jetzt halten“, so Herr. „Denn immerhin bedeute der Abbruch, dass wir die vordere Schlossbrücke für den Verkehr sperren müssen“, so Herr. Die Anwohner, das Gericht, Hochzeitsgesellschaften und andere haben sich darauf eingestellt, dass sie die Brücke bis Oktober uneingeschränkt nutzen können. „Es müsste jetzt jeder Einzelne vom Burgberg sein Einverständnis geben, damit wir den Termin vorziehen können“, so Herr. Das klappte jedoch nicht.
230 000 Euro kostet die Reparatur der Brücke. 80 Prozent der Kosten kommen aus dem Fonds Städtebauliche Denkmalförderung. Den Rest muss Meißen als Eigenanteil zahlen. Die Firma Swietelsky hat das Bauprojekt im Mai übernommen. Schon im Frühjahr musste die vordere Schlossbrücke einige Tage gesperrt werden. Damals wurde die Ersatzbrücke errichtet, unter der das uralte und inzwischen bröckelnde Bauwerk saniert worden ist. Diese Reparaturen waren dringend nötig, da die Belastungsgrenze der Schlossbrücke längst erreicht war. Sie drohte, in sich zusammenzusacken.
Die Reparaturstellen werden die Besucher auf der vorderen Schlossbrücke kaum bemerken, weil die alten Steine wieder verwendet wurden.