Brückenbau in Schiebock stoppt Züge

Bischofswerda. Die Bahnbrücke über die Neustädter Straße in Bischofswerda wird bis zum Jahresende durch einen Neubau ersetzt. Doch bis der Abriss der alten Bogenbrücke beginnen kann, sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig. Denn auch während der Bauzeit sollen die Züge auf den Strecken Dresden – Görlitz und Dresden – Zittau fahren. Bereits im Februar haben die Vorbereitungen begonnen.
Jetzt steht der Einbau von vier Ersatzbrücken bevor. Dafür müssen die Bahnstrecken zwischen Bautzen bzw. Neukirch und Arnsdorf, zeitweise sogar bis Dresden, an den kommenden beiden Wochenenden komplett gesperrt werden. Zwischen Freitagabend und dem frühen Montagmorgen gibt es Schienenersatzverkehr. Außerdem verändern sich vom 8. bis zum 22. März Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Zügen. Für die Bauleute vor Ort ist es unterdessen ein Wettlauf mit der Zeit. Denn die Sperrzeiten sind auf ein Minimum berechnet.
Arbeiten rund um die Uhr
Was passiert in den nächsten Wochen an der Bahnbrücke? Erika Poschke-Frost, Pressesprecherin der Deutschen Bahn AG, gibt Auskunft: Vom 8. bis 12. März werden zunächst die Gründungen für die Hilfsbrücken hergestellt, also Stahlträger eingebohrt und eingerammt. Das kann laut werden, auch für Anwohner. Denn gearbeitet wird in Schichten rund um die Uhr, also auch nachts. Die Stahlträger werden zum einen die Ersatzbrücken tragen. Zum anderen werden sie für die Sicherung der Brückenbaustelle gebraucht. Als im Jahr 2014 die Brücke über die Süßmilchstraße neu gebaut wurde, mussten die Stahlträger bis zu zehn Meter tief in den Bahndamm gerammt werden.
In einer zweiten Etappe werden am 16. März die Hilfsbrücken für die Gleise 1 und 2 eingebaut. Das sind die nördlichen Gleise, auf denen die Züge von und nach Dresden fahren. Für die beiden südlichen Gleisen 6 und 10 werden am 18. März zwei weitere Hilfsbrücken montiert. Jede dieser Brücken ist etwa 20 Meter lang und 40 Tonnen schwer. Zudem müssen für die vier Gleise jeweils etwa 50 Meter Schienen ausgewechselt werden, in der Summe also 200 Meter. Trotz der tonnenschweren Bauwerke ist Präzision gefordert, um die Brücken millimetergenau ins Gleisbett zu setzen. Das ist erforderlich, um spätere Erschütterungen beim Fahren zu verhindern.
Ersatzbrücke am Kranhaken
Beim Neubau der Brücke über die Süßmilchstraße lief es ähnlich. „Wir haben auf 30 Meter Länge das Gleis ausgebaut, sodass wir die Brücke ins Gleisbett hineinschieben konnten“, sagte damals der Bauleiter der SZ. Etwa drei Stunden hing die Ersatzbrücke am Haken eines großen Kranes. Millimeter für Millimeter wurde sie eingepasst. Für die Bauleute hieß das, immer wieder zu messen . Mit hoch präzisen optischen Geräten, aber auch traditionell mit Wasserwaage und Zollstock.
Anschließend mussten die Gleisanschlüsse wieder hergestellt werden, um die durch den Bau entstandenen Lücken zu schließen. Jetzt wird es ähnlich ablaufen, sagt Bahn-Sprecherin Erika Poschke-Frost. So wie an der Süßmilchstraße vor fünf Jahren baut auch jetzt an der Neustädter Straße das Bautzener Unternehmen Hentschke-Bau.
Bauleute liegen im Zeitplan
Ab diesem Freitag bis zum 22. März wird an der Brücke in Schichten gearbeitet. 15 bis 25 Bauleute werden vor Ort sein. „Es gibt aber einen ständigen Wechsel, je nachdem welche Gewerke aktiv sind“, sagt Erika Poschke-Frost.
Die Bauleute liegen im Zeitplan. Die neue Brücke wird mit einer lichten Weite von zehn Metern – das entspricht dem Bestand, jedoch mit leicht verändertem Kreuzungswinkel für eine geradere Straßen- und Gehwegführung – und einer lichten Höhe von 3,76 Meter – auch das entspricht an maßgebender Stelle dem jetzigen Zustand – errichtet. Die Straße wird eine Breite von vier Metern erhalten. Die Fußwege werden jeweils zwei Meter breit sein.
Die Deutsche Bahn investiert rund sechs Millionen Euro. Es ist die dritte Brücke in Bischofswerda, die die Bahn innerhalb weniger Jahre modernisiert. Bereits im Jahr 2014 wurde die Brücke an der Süßmilchstraße durch einen Neubau ersetzt. Seit vergangenem Jahr laufen Sanierungsarbeiten an der Brücke Stolpener Straße zwischen Bischofswerda und Weickersdorf.
Über Fahrplanänderungen informiert die Länderbahn an Aushängen auf den Bahnhöfen und unter laenderbahn.com/trilex/fahrplan/fahrplanaenderungen/