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Brutale Schläger stellen sich

Junge Männer hatten vergangene Woche in Bautzen einen 51 Jahre alten Mann krankenhausreif geprügelt. Jetzt bekamen es zwei Angreifer mit der Angst zu tun.

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Der brutale Übergriff auf einen 51-Jährigen am vergangenen Donnerstag hatte für breites Entsetzen gesorgt: Am helllichten Tag hatte eine Gruppe junger Schläger auf der Kurt-Pchalek-Straße in Bautzen ihr Opfer mit Tritten und Schlägen malträtiert und ihm dabei schwere Verletzungen zugefügt. Jetzt haben sich völlig überraschend zwei junge Männer der Polizei gestellt und die Tat eingeräumt. Offenkundig angetrieben durch Kommentare auf Facebook.

Wie die Polizei erst gestern bekanntgab, hatten sich Zeugen des Überfall nach deren Vernehmung bei den Ermittlern in dem sozialen Netzwerk über die Befragung und ihre Beobachtungen ausgetauscht. Das blieb sehr wahrscheinlich auch den Angreifern nicht verborgen, die sich so einem erhöhten Fahndungsdruck ausgesetzt sahen, vermutet die Polizei. Um einer Festnahme zuvorzukommen, meldeten sich schließlich am Montagabend ein 18-Jähriger aus Görlitz und am Dienstag ein 22-Jähriger aus Bautzen von selbst bei den Beamten.

Die beiden jungen Männer hätten bei ihrer anschließenden Vernehmung ein umfangreiches Geständnis abgelegt, heißt es in einer Mitteilung der für Bautzen zuständigen Polizeidirektion in Görlitz. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft in Görlitz gegen die beiden vermeintlichen Angreifer wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung. Sollten die beiden Männer später von einem Gericht für die Tat verurteilt werden, sieht das Gesetz einen Strafrahmen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor – sofern bei ihnen nicht noch das Jugendstrafrecht angewendet wird.

Nach Prüfung durch die Staatsanwaltschaft wurden beide Tatverdächtige zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt. Haftgründe hätten laut Polizei nicht vorgelegen. Völlig unklar ist hingegen noch das Motiv des brutalen Überfalls. Die Ermittlungen dazu dauern noch an, heißt es dazu nur kurz von der Pressestelle der Polizei. Auch die Frage, ob und wie viele weitere Schläger bei der Attacke beteiligt waren, ließen die Ermittler zunächst offen.

Wegen der schweren Verletzungen musste der 51-Jährige nach dem Übergriff am Donnerstagnachmittag von Rettungssanitätern zur Behandlung ins Bautzener Krankenhaus gebracht werden. Neben Verletzungen am Kopf trug das Opfer auch Blessuren an den Beinen davon. Zum gegenwärtigen Zustand des Mannes machte die Polizei gestern keine Angaben. (SZ)