Bischofswerda. Mit Unterstützung der Stadt Bischofswerda entsteht zurzeit in der tschechischen Partnerstadt Raspenava eine Broschüre über die deutsche Bevölkerung im ehemaligen Raspenau. Das Heft, das in deutscher und tschechischer Sprache erscheinen wird, soll zum Bischofswerdaer Weihnachtsmarkt am ersten Dezember-Wochenende vorgestellt werden, sagte Oberbürgermeister Andreas Erler (CDU). Eine kleine Ausstellung über Raspenava und zum Entstehen des Buches soll die Präsentation begleiten.
Bei Recherchen über Fördermöglichkeiten hatte Raspenavas Bürgermeister den in München ansässigen Adalbert-Stifter-Verein ausfindig gemacht. Durch die Partnerschaft mit Bischofswerda ist es möglich, 2 000 Euro für die Herstellung des Buches zu bekommen. „Es ist erfreulich, dass sich vor allem auch viele junge Leute in unserer Partnerstadt für die deutsche Geschichte Raspenaus interessieren“, sagte Andreas Erler.
Der Adalbert-Stifter-Verein, 1947 mit dem Ziel gegründet, Vertriebene aus dem Sudetenland kulturell zu betreuen, widmet sich jetzt der Erforschung der deutsch-böhmischen Kulturgeschichte und dem Dialog beider Nachbarn. Adalbert Stifter (1805 bis 1868) stammte aus dem Böhmerwald. Er gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Buch ist der Roman „Witiko“. (SZ/ir)