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Warum mussten diese Buchen fallen?

Nahe der Bastei sind im Nationalpark Sächsische Schweiz zwei Buchen umgesägt worden. Dabei waren sie weder von Fäule noch von Pilzen befallen.

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Zumindest im Winter sahen die Bäume äußerlich noch gesund aus.
Zumindest im Winter sahen die Bäume äußerlich noch gesund aus. © Mike Jäger

Traurig sieht aus, was von den beiden mächtigen Buchen übrig blieb. Die Bäume standen direkt vor dem Klettergipfel Mönch im Basteigebiet. Dieser 50 Meter hohe Sandsteinfelsen ist bekannt, weil er eine Wetterfahne in Form eines blechernen Mönchs trägt. Diese ist weithin zu sehen. Es ist ein beliebter Kletterfelsen direkt am Wanderweg, der von Rathen aus zur Bastei hochführt. 

Verwunderlich ist die Baumfällaktion, zumal die Bäume zuletzt gesund aussahen. "Es waren weder Fäule noch Pilze zu erkennen, was die Standfestigkeit der Bäume hätten beeinträchtigen können. Und es waren mächtige Bäume mit einem Strammdurchmesser von einem halben Meter", sagt ein guter Kenner des Elbsandsteins. 

Hanspeter Mayr, Sprecher der Nationalparkverwaltung, relativiert dieses Bild. Er sagt: "Die beiden markanten Buchen wurden Opfer der extremen Trockenheit in den vergangenen beiden Jahren. Sie standen an dieser Stelle fast direkt auf dem Felsen mit nur wenig feuchtigkeitsspeicherndem Sand- oder Humusmaterial um die Wurzeln herum, sodass ihnen die Trockenheit besonders zusetzte."

Es mag sein, dass sie jetzt im Winter gesund aussahen. Die Realität sei jedoch eine andere gewesen. So wurde nach Angaben der Nationalparkverwaltung während der Vegetationszeit im vergangenen Jahr deutlich sichtbar, dass die meisten Äste keine Blätter mehr trugen und dürr waren. 

Mit einem Entfernen eben dieser Äste hätte man die Bäume auch nicht retten können. Auch habe man das Interesse der Wanderer im Blick gehabt. "Die vielen trockenen Äste in den Baumkronen der beiden Buchen waren gerade für diese eine erhebliche Gefahr an dem sicherlich am stärksten begangenen Wanderweg der Sächsischen Schweiz zwischen der Bastei und Kurort Rathen", wie Mayr sagt. Buchen seien ohnehin dafür bekannt, dass sie bruchgefährdeter sind als andere Baumarten. Das Holz bleibt nun gemäß den Nationalparkgrundsätzen vor Ort liegen, wird von Insekten und Pilzen zersetzt und soll zur Humusbildung beitragen. (SZ mit Mike Jäger)

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