SZ +
Merken

Buchholzer Gutspark lädt wieder ein

Im Buchholzer Gutspark kann man sich nach einjähriger Bauzeit wieder bei einem Spaziergang erholen. Über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurde der Park saniert. Eine Stätte der Erholung, das ist der Park in Buchholz wieder geworden.

Teilen
Folgen

Im Buchholzer Gutspark kann man sich nach einjähriger Bauzeit wieder bei einem Spaziergang erholen. Über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurde der Park saniert.

Eine Stätte der Erholung, das ist der Park in Buchholz wieder geworden. Ein Jahr lang wurden die Anlagen über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Ordnung gebracht. Neben der Förderung durch das Arbeitsamt und den Eigenmittteln der Gemeinde Vierkirchen gab es auch Hilfe von einheimischen Firmen. Das AKA-Werk Buchholz, die Straßenmeisterei Niesky und die Firma Ritter & Gerstberger stellten Material und Leistungen kostenlos bereit. Siegfried Seifert von der Ostsächsischen Dienstleistungs- und Strukturgesellschaft begleitete die Gutspark-Sanierung, die Mitte Mai 2002 unter Vorarbeiter Manfred Herrmann begonnen hatte.

In dem sehr gepflegten, zwischen 1780 und 1880 angelegten Landschaftspark haben sich einst die herrschaftlichen Damen und Herren des Gutshofes Buchholz mit Spaziergängen und Lustwandeln die Zeit vertrieben. In den vergangenen 50 Jahren war die Anlage zum Dorfpark umfunktioniert worden und trotz teilweiser Pflege immer mehr verfallen und verwildert.

Verluste, wie die abgeholzten Eichen, Buchen und anderen, zum Teil auch seltenen Baumarten, haben dem Park leider geschadet.

Ein besonderer Blickfang der Anlage war dabei schon immer eine Steinbank. Hier haben sich die Fräuleins und Damen im Schatten der mächtigen Eichen und Buchen bei Handarbeit oder Spiel die Zeit vertrieben. Die Steinbank, deren Alter der Heimatchronist Gotthard Ender aus Tetta auf etwa 200 Jahre schätzt, wurde aus Arnsdorfer Granit gebaut. Bei der Altersschätzung bezieht sich der Ortschronist auf den Bau des Buchholzer Schlosses im Jahre 1806 durch den damaligen Besitzer, Herrn von Haacke. Beim Bau des Schlosses wurde für die Freitreppe dieselbe Verarbeitungstechnik des Arnsdorfer Granits angewendet wie bei der Steinbank. So liegt die Vermutung des Heimatchronisten nahe, dass auch die Bank im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Noch bis Anfang der 60er Jahre stand die Treppe fast vollständig im Park. Dann wurde ihr Material leider von Bürgern als Baumaterial für Eigenheime und Schmuckelement für den Garten, zweckentfremdet. Nach dem Aufruf der Gemeindeverwaltung und des Buchholzer Ortschaftsrates im Jahr 2000 brachten die betreffenden Einwohner die Materialien fast vollständig, bis auf einige Stufen, wieder zurück. Bereits ein Jahr zuvor hatten sich der Ortschaftsratsvorsitzende von Buchholz, Udo Gleisenberg, und der damalige Bürgermeister von Vierkirchen, Herbert Riedel, für die Sanierung des Gutsparks und der Steinbank stark gemacht. Ehe man aber ein Konzept zur Parksanierung und Renaturierung erstellen konnte, musste der Park in den Besitz der Gemeinde übergehen.

Verwaltet wurde er seit 1992 von der Treuhand beziehungsweise deren Nachfolgegesellschaft. 1999 erwarb ihn die Gemeinde Vierkirchen. Das dann ausgearbeitete Konzept sah vor, dass die Steinbank an ihrem jetzigen Ort verbleibt, zumal man keinerlei Anhaltspunkte über ihren ursprünglichen Standort hatte. Durch das Anlegen eines Weges mit einer Allee aus Linden- und Buchenbäumen sollte eine Blickachse entstehen. Die einstige Blickachse wurde durch die vielen unsachgemäßen Abholzarbeiten in der Vergangenheit zerstört. Der neuangelegte Weg führt nun über zwei, aus Arnsdorfer Granit gefertigte Brücken über das Buchholzer Wasser, das durch den Park fließt. (ld)