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Buddeln für die neue Turnhalle

Die Tiefbauarbeiten haben am Gymnasium begonnen. Das ist erst einmal eine harte und ziemlich rote Sache.

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Von Mandy Schaks

So schnell wie die alte Turnhalle am Altenberger Gymnasium kurz vorm großen Schneegestöber verschwunden war, so schnell rollten die Bagger nach der langen Winterpause wieder an – diesmal zum Bau einer großzügigen Dreifeldhalle. Die Zähne der riesigen Baggerschaufeln gruben sich zum Teil schon tief ins Erdreich. Und sie haben in Altenberg ordentlich was zu beißen. Das Gelände ist – geologisch bedingt – recht steinig und felsig.

Die Bauherren trifft das aber nicht unvorbereitet, wie Projektbetreuer Mario Weller vom Landratsamt in Pirna sagt. „Wir haben vorher ein Baugrundgutachten machen lassen und wissen daher, dass der Tiefbau hier zum Teil etwas aufwendig ist.“ Die aufgebuddelte Erde sieht aus, als wäre sie verrostet. Architektin Silke Grombach vom Pirnaer Planungsbüro BauEntwurf kennt auch den Grund: „Das ist verwitterter Porphyr.“

Die Bagger müssen da aber durch. „Wir gehen relativ tief in die Erde“, sagt Vize-Landrätin Kati Hille (CDU). Das ist einer der Kompromisse, um der großen Sporthalle ihre Wuchtigkeit in der Landschaft zu nehmen. Es sei eine besondere Herausforderung und städtebaulich sensibel, die Baumasse ins Gelände zu bringen, sagt Architektin Grombach. „Wir haben versucht, die Gebäudehöhe zu minimieren.“ Die Lösung: „Ein Vollgeschoss wird in die Erde eingegraben.“

Die Gymnasiasten und Grundschüler, die hier ab September 2014 Sportunterricht haben sollen, brauchen trotzdem nicht in dem Tiefgeschoss auf Tageslicht zu verzichten. Das Gelände fällt in östliche Richtung ab. Das nutzen die Planer aus und fangen von dieser Seite die natürliche Helligkeit ein.

Bis es so weit ist, haben Bauarbeiter das Sagen. In dieser Woche wird noch die Baustelleneinrichtung komplettiert, sagt Projektbetreuer Weller. Dazu gehört, die Baustraße anzulegen und Sanitär- und Baustellencontainer aufzustellen. Parallel dazu läuft schon der Tiefbau. Etwa vier Wochen wird es dauern, bis die Baugrube ausgehoben ist. 6 000 Kubikmeter Erdmassen müssen dafür bewegt werden. Ein Teil des Materials kann an Ort und Stelle wieder verwendet werden, ein anderer Teil wird abtransportiert. Danach beginnt der Rohbau. Die Aufträge sind bereits vergeben. Bis Ende Oktober soll die Gebäudehülle so weit sein, dass dann über den Winter der Innenausbau erfolgen kann.

Knapp fünf Millionen Euro werden hier am Ende unter Federführung des Landkreises investiert, inklusive in die Gestaltung der Außenanlagen. Das ist nur möglich, weil sich mehrere Partner zusammengetan haben und so auch verschiedene Fördertöpfe genutzt werden konnten. Das derzeit größte öffentliche Bauvorhaben im Osterzgebirge wird finanziert vom Bund, Freistaat, Landkreis und der Stadt Altenberg. Die neue Dreifeldhalle soll künftig zu zwei Dritteln für den Schulsport zur Verfügung stehen. Aber auch Vereine und Leistungssportler der Sparten Biathlon und Rodeln können hier trainieren.