Riesa. Die Stadt will, dass die Riesaer auch in Zukunft Bücher auf dem Mannheimer Platz tauschen können: Die Verwaltung hält auch nach dem zweiten Anschlag in diesem Jahr an der Büchertelefonzelle fest. Das teilte Rathaussprecherin Manuela Langer mit.
Auch die Bücherfreunde wollen den „Offenen Bücherschrank“ gern weiterhin unterhalten. Das bestätigte Heike Berthold nach einer Vorstandssitzung des Vereins. Da die ausrangierte Telefonzelle der Stadt gehört, hängt es aber an der Verwaltung, wie es damit weitergeht.
Bei dem Versuch den „Offenen Bücherschrank“ in der Nacht zum 11. August abzufackeln, waren im Inneren die Plastikverkleidung und die meisten Bücher in Mitleidenschaft gezogen worden. In derselben Nacht brannten in Riesa außerdem Autos vor dem Mischfutterwerk. Ein mutmaßlicher Täter konnte Vorort festgenommen werden.
Bis auf weiteres bleibt die Bücher-Tausch-Station nun geschlossen. Laut Stadtverwaltung ist die Telefonzelle inzwischen „beräumt“. Derzeit wird für die Reparatur mit Kosten in Höhe von 200 bis 300 Euro gerechnet.
„Sollte auch die Solarzelle betroffen sein, erhöht sich die Summe weiter“, so Langer. Nach eingehender Prüfung könne auch eine „neue“ ausrangierte Telefonzelle infrage kommen.
Zu Silvester war der „Offene Bücherschrank“ schon einmal Ziel von Randalierern. Unbekannte hatten die Scheibe zerstört und Böller zwischen die Bücher geworfen. Schon damals nahmen sich die Bücherfreunde vor, sich von Vorfällen wie diesen nicht beirren zu lassen – und füllten die Tausch-Station erneut. (SZ/veb)