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Bürger wollen endlich sichere Kreuzung

Die Deutschbaselitzer Radfahrer, und einige sind das aus Überzeugung, betrachten seit geraumer Zeit alles ziemlich kritisch, was aus dem Hause Wohsmann kommt. Holger Wohsmann ist der Leiter des Straßenbauamtes Dresden/Meißen.

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Von Reinhard Kärbsch

Die Deutschbaselitzer Radfahrer, und einige sind das aus Überzeugung, betrachten seit geraumer Zeit alles ziemlich kritisch, was aus dem Hause Wohsmann kommt. Holger Wohsmann ist der Leiter des Straßenbauamtes Dresden/Meißen. Seine Behörde war unter anderem zuständig für den Bau der Staatsstraße 94 (S94) von Kamenz bis zur Autobahnanbindung Burkau, die vierarmige Kreuzung Jesau-Deutschbaselitz eingeschlossen. Letztere war am 17.Juni 2005 mit der Strecke bis zur S 100 in Betrieb gegangen. Wegen zahlreicher Unfälle, auch mit tödlichem Ausgang, musste nach etwa einem Jahr die Zufahrt von Jesau voll gesperrt werden. Als eine Ursache der Crashs war die eingeschränkte Sicht in südliche Richtung, bedingt durch eine Straßenbiegung, ausgemacht worden. Seither arbeitet die Wohsmann-Behörde an einer Lösung, deren Konturen am 6. März in der SZ vorgestellt wurden: Eine neue Trasse von Jesau mündet nördlich der jetzigen Kreuzung in die Umgehung. In der Fachsprache heißt das Rechtsversatz. Dieser bringt mehr Sicherheit, weil der Kraftfahrer den Verkehr von nur einer Seite beobachten muss, ehe er rechts einbiegt .

Kreisverkehr als Lösung?

Die pfiffigen Deutschbaselitzer waren umgehend vor Ort – und stellten sich die neue Trasse samt Radweg vor. Frank Barchmann: „Die neue Straße müsste ziemlich nahe an der jetzigen Kreuzung einmünden, sonst hätte man die Straßenbiegung und damit schlechte Sicht in Richtung Flugplatz.“ Außerdem müsste dann eine schützende Insel auf der S94 für die Sicherheit der Radfahrer gebaut werden – und nicht nur auf der Zuführung von Jesau. Frank Barchmann, Matthias Schütze und Klaus Weiland verweisen auf die nur 500 Meter weiter südlich von Anfang an gebaute Insel. Der Radweg aus Richtung Jesau wird hier sicher über die S94 nach Nebelschütz geführt. Der Nebelschützer Bürgermeister Thomas Zschornak bestätigt auf Nachfrage, dass man damals diese Lösung im Rahmen der Anhörung im Interesse sicheren Überquerens gefordert habe. Barchmann und andere verstehen nicht, warum jetzt noch einmal viel Geld ausgegeben wird, wo ein Kreisverkehr an alter Stelle günstiger sei. Der Einwohner Karl Schmidt hat in dieser Angelegenheit den ADAC angeschrieben und um Rat gebeten. Die Antwort steht noch aus.

Für eine schnelle Lösung spricht auch, dass inzwischen die Zahl der Radfahrer erheblich zugenommen habe. „Gezählt haben wir nicht genau, aber so rund 200 kommen bei guten Wetterlagen täglich zusammen“, sagt Eva Barchmann. Schulkinder und Arbeitende vor allem, Touristen, bald wieder die Besucher des Waldbades und eben die Pedaltreter aus Überzeugung. Es fällt auch die Zunahme größerer Lastkraftwagen und Trucks auf, die die A13 bei Ruhland ansteuern. Das erklärt sich aus der Einführung der Autobahnmaut – und der Existenz der S94 selbst, die nun den Verkehr anzieht.

Insel für Radler und Läufer

Klaus Weiland sieht die Variante Rechtsversatz so schnell nicht kommen, zumal ein Bodeneigentümer schon erhebliche Bedenken gegenüber der neuen Straße geäußert haben soll. „Als Zwischenlösung schlage ich vor, an der jetzigen Kreuzung eine Insel auf der jetzigen Sperrfläche zu bauen. Damit wäre der Sicherheit für Radler und Passanten schon viel geholfen“, sagt er. Man möge jetzt nicht mit dem Argument kommen, das behindere den Verkehr zusätzlich und beschwöre mehr Gefahren als zuvor herauf, fügt er an. Und verweist auf die Weitsicht der Nebelschützer vor dem eigentlichen Straßenbau. „Wir müssen uns nun im Nachhinein einbringen.“