Bürgerhaushalt-Projekte vor Umsetzung

Hoyerswerda. Zuletzt verschwanden vor vier Jahren zwei Spielhütten. „Marode“, hieß es von der Stadt. Der Spielplatz an der Kühnichter Ringstraße ist inzwischen kaum mehr als solcher zu erkennen. Es gibt noch zwei Bänke, zwei Mülleimer und einen Ring, durch den man Bälle werfen kann. Doch das soll sich nun ändern. Mehr als 1.200 Kreuze bekam bei der Abstimmung zum Bürgerhaushalt 2020 das Vorhaben „Errichten eines Kleinkindspielplatzes im Stadtteil Kühnicht“ – Platz zwei.
Inzwischen haben Absprachen zwischen Stadtverwaltung und Ortsverein ergeben, dass das Herrichten des Areals an der Ringstraße eine bessere Lösung wäre als eine neue Anlage auf dem Kühnichter Dorfplatz. Man befinde sich in der Konzept- und Planungsphase, heißt es zu dem Vorhaben aus dem Rathaus. Das gilt zum Beispiel auch für das Erneuern von zwei Fenstern am Giebel des Denkmalhauses Lange Straße 1 oder für das Pflanzen von 20 Vogelbeerbäumen im Stadtgebiet. 13 Positionen umfasst die Liste mit jenen Vorhaben, für die das verfügbare Budget ausreicht und die der Stadtrat im Februar einstimmig bestätigt hatte. Auch, wenn zwei, drei Wochen später plötzlich das Auftauchen der Sars-CoV-2-Viren so manches auf den Kopf gestellt hat: An der Umsetzung der Projekte wird seitens der Verwaltung durchaus gearbeitet. Lediglich bezüglich einer Position von der Liste muss man im Rathaus bedauernd die Schultern heben.
Die 800 Euro, die für das Maibaumwerfen in Zeißig vorgesehen waren, müssen leider im Topf bleiben. „Veranstaltung konnte aufgrund der Vorschriften zur Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden“, heißt es zur Begründung. In Vorbereitung sind dagegen die Neubeschaffung und das Aufstellen von 20 neuen Papierkörben im Stadtgebiet und die Errichtung einer Rampe am „Haus der Begegnungen“, so dass auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen barrierefreien Zugang zur dort untergebrachten Tafel haben.
Ein Auftrag an eine Elektrofirma soll jetzt für ein Vorhaben am Zeißiger Kinderbaumpark ausgelöst werden. Es geht um das Errichten einer Strom-Säule, an die bei Veranstaltungen technische Geräte angeschlossen werden können. Die Verwaltung hat nach eigenen Angaben auch schon mit Ortsvorsteher Jens Sarodnik über die Anschaffung eines Veranstaltungszeltes sowie zweier kleinerer Pavillons gesprochen.
Konzeptionell gearbeitet wird laut einer Auflistung aus dem Rathaus an der Neugestaltung der Heimatstube im Bröthener Bürgerhaus sowie an der Gestaltung von Spielplätzen in Schwarzkollm, in Klein Neida sowie am Bürgerzentrum „Braugasse 1“. Zudem laufen Planungen zur Frage, welche Vorbereitungen für eine winterliche Eislauffläche auf der Bürgerwiese im Stadtzentrum erforderlich wären.
Parallel wollen die Verantwortlichen nun von den Hoyerswerdaern erfahren, wie sie die Vorgehensweise und die Prozedur zur Auswahl von Bürgerhaushalts-Projekten finden. „Was gefällt gut oder nicht gut, was sollte geändert oder neu ins Verfahren aufgenommen werden“, will die Stadt bis Ende des Monats wissen. Einen entsprechenden Fragebogen findet man jetzt auf der städtischen Internetseite. Die verantwortliche Steuergruppe will sich im Juni mit den Antworten befassen.
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