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Bürgerinitiative gegen riesige Windräder

Der Sprecher der Initiative Gegenwind will die Verantwortlichen umstimmen. Sie tagen heute in Radebeul.

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Von Maik Brückner

Die Bürgerinitiative Gegenwind Altenberg-Geising spricht sich erneut gegen den geplanten Aufbau von bis zu 180 Meter hohen Windrädern aus. In einem offenen Brief wendet sich der Sprecher der Initiative, Frank Legler, an den Regionalen Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge, der heute in Radebeul tagt. Er befasst sich mit dem Regionalplan Windenergie. Dessen Entwurf sieht vor, dass es im Planungsgebiet 23 Standorte geben wird, an denen die großen Windkrafträder aufgestellt werden dürfen. Laut Legler befindet sich eine Mehrzahl der Standorte auf dem Erzgebirgskamm und im Gebirgsvorland. Die Bürgerinitiative will die Aufstellung verhindern, um die „landschaftliche Schönheit und den kulturräumlich einzigartigen Charakter“ der Region zu erhalten.

Schutz der Tourismusregion

„Gerade wegen des Fehlens industrieller Nutzung und relativ dünner Besiedlung hat sich vor allem nach 1990 das Osterzgebirge zu einer Tourismusregion entwickelt, welche überregionale Bedeutung besitzt“, sagt Legler. Die Errichtung von Windrädern mit einer Höhe deutlich über 100 Metern würde das Bild der gesamten Region verändern. Denn wegen der relativ geringen Höhenunterschiede im Relief der Mittelgebirgslandschaft gäbe es keinen Bereich, der nicht von Windrädern dominiert würde.

Die Bürgerinitiative hatte aus diesem Grund eine Unterschriftenaktion gestartet, die den Austausch der gegenwärtigen Windkrafträder gegen größere und leistungsfähigere Anlagen verhindern soll. Die Anlagen dürften nicht höher als 100 Meter werden. Gleichzeitig fordert die Initiative ein Freihalten eines mindestens zehn Kilometer breiten Korridors entlang des touristisch geprägten und landschaftlich geschützten oberen Osterzgebirges.

Bisher hätten sich über 1000 Leute der Forderung angeschlossen, informiert Frank Legler.