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Bürgerinitiative warnt vor 5G

„Leben statt Sterben“ tritt im Stadtrat Wittichenau auf.

Von Uwe Jordan
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© Symbolfoto: www.adobestock.com

Wittichenau. ... zu den existenziellen Gefährdungen für die Menschen zählt (nein, diesmal NICHT Corona ...): 5G. Sagt die Bürgerinitiative „Leben statt Sterben“, die in Hoyerswerda und im Umland aktiv ist; auf Informationsständen, per Papier, CD, DVD und persönlich ihre Sicht darstellt und bestrebt ist, Foren wie kommunalpolitische Sitzungen zu nutzen. Als Resultat eines Gesprächs im Wittichenauer Rathaus erlaubte Bürgermeister Markus Posch den Initiativlern, auf der jüngsten Stadtratssitzung eine halbe Stunde lang zu reden. 

Posch begründete das am Mittwoch im Alten Bahnhof (in dem der Stadtrat tagte) damit, dass es demokratischen Standards entspreche, die Besorgten zu Wort kommen zu lassen, auch wenn man nicht, jedenfalls nicht durchweg, ihre Meinung teile. Immerhin beabsichtigt die Bundesregierung ja, die „weißen Flecken“ zum schnellen Internet auf der Landkarte zu tilgen – und dazu gehört die Lausitz, speziell die Region Hoyerswerda und damit Wittichenau. Laut der Initiative plane die TU Dresden hier ein Testzentrum zum autonomen („fahrerfreien“) Fahren, wozu elektronischer Datenverkehr in ungeahnten Größenordnungen notwendig sei, weswegen Hoyerswerda den dazu erforderlichen Ausbau auf 5G vorantreibe.

So durfte also der Hoyerswerdaer Chris Sachs, Systemingenieur in der IT-Branche, referieren. „Leben statt Sterben“ fürchtet, zweierlei: dass mit 5G elektromagnetische Ströme in Größenordnungen freigesetzt werden, die Wirkungen von Unwohlsein bis hin zu Depressionen, Aggressionen und Hyperaktivität, Thrombosen (Blutgerinnseln), Burnout, Herzinfarkt, Schlaganfall, Leukämie, Tumor und Krebs hervorrufen. Diese Folgen hätten schon Forschungen ergeben, die 1932 begannen, als an 5G noch nicht zu denken war, sondern ausschließlich kurzwellige Strahlungen, etwa im Rundfunk, genutzt wurden.

Anders als für 1G (analoges mobiles Telefonieren), 2G (digital), 3/4G (Datenübertragung) seien für 5G („Internet der Dinge“) aufgrund der enorm ansteigenden Datenmenge Energieströme nötig, die natürliche Strahlungen (0,000001 μW/m²) um ein Millionenfaches überträfen – und der deutsche Grenzwert (10.000.000 μW/m²) beachte nur die „Wärmewirkung auf den leblosen Körper“ (Aufwärmung durch die Strahlung innerhalb von 30 Minuten um 1º Celsius). Die biologischen Folgen würden völlig ausgeklammert bleiben. Außerdem müssten (wenigstens im städtischen Gebiet Deutschlands) Unmengen neuer Stationen, die überdies mit 64 statt wie bisher einem Sender arbeiten, im Abstand von 100 Metern errichtet werden. Es gebe weltweit etwa 35.000 (oft unterdrückte) Studien, die alle sagen: 5G ist gefährlich!

Nicht zuletzt fürchtet „Leben statt Sterben“, dass mit 5G die lückenlose Überwachung des womöglich „gechipten“ Bürgers Wirklichkeit werden könnte.

Aber es ist Hoffnung: „Und so wie die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, so werden eines Tages auch die Mikrowellen für die mobile Kommunikation abgeschaltet, ohne dabei ins Kommunikationsloch zu fallen“, verkündet die „Leben“-Website.

Die Wittichenauer Stadträte hatten nach dem Vortrag keine Fragen an Chris Sachs & Co. Wer jetzt dennoch welche hat – hier die Kontakt-Daten:Bürgerinitiave „Leben statt Sterben“: Tel. 03571 4786910 (Chris Sachs)
[email protected], www.leben-statt-sterben.de