Bürgermeister in Radeburg wird per Briefwahl gewählt

Radeburg. Nachdem am vergangenen Sonntag in Moritzburg die Bürgermeisterwahl planmäßig durchgeführt wurde, hatte es schon erste Stimmen gegeben, dass das für die anstehende Wahl in Radeburg keine gute Idee wäre. Nun hat das Landratsamt entschieden: Die Wahl findet am 29. März statt, aber die Wahllokale bleiben geschlossen. Stattdessen wird für alle Radeburger eine Briefwahl organisiert.
Für Wahlleiterin Dietlind Groß und die Mitarbeiter des Radeburger Rathauses ist das eine große Herausforderung. Denn jeder der rund 6.100 Wahlberechtigten muss nun in den nächsten Tagen seine Briefwahl-Unterlagen nach Hause geschickt bekommen. „Das passiert von Amts wegen, niemand muss einen Antrag stellen“, so die Wahlchefin. Die rund 350 Wähler, die bereits ihre Briefwahl-Unterlagen angefordert haben, bekommen diese nicht noch einmal zugeschickt.
„Ich habe mich am Mittwoch sofort mit dem Verlag in Verbindung gesetzt, von dem wir immer die Umschläge beziehen. Der hat auch umgehend per Express-Zustellung geliefert.“ In Radeburg wurden die Umschläge dann noch mit dem notwendigen Aufdruck versehen. Am Donnerstag haben alle zur Verfügung stehenden Mitarbeiter der Verwaltung die Unterlagen versandfertig gemacht. Standesamt und Meldestelle, die derzeit noch als einzige für den Publikumsverkehr geöffnet haben, blieben daher auch geschlossen. „Ich denke, dass wir einen großen Teil heute fertig bekommen, der Rest geht dann morgen raus“, sagte Dietlind Groß am Donnerstagmittag zur SZ.

Anfang nächster Woche sollten so alle Radeburger die Wahlunterlagen mit der Post erhalten haben. „Damit bleibt dann eigentlich auch noch genügend Zeit, die ausgefüllten Briefwahl-Unterlagen mit dem beigelegten Umschlag entgeltfrei mit der Deutschen Post zurückzuschicken“, so die Wahlleiterin. Wer ganz sicher gehen will, dass die Unterlagen fristgerecht bis zum Wahltag um 18 Uhr bei der Stadt eingehen, kann sie aber auch in einen der offiziellen Briefkästen der Stadt einwerfen. „Entweder in Radeburg am Rathaus und am Bauamt oder in einen der fünf Ortsteil-Briefkästen der Stadtverwaltung in Bärwalde, Berbisdorf, Bärnsdorf, Volkersdorf und Großdittmannsdorf“, sagt Dietlind Groß. Auch diese Kästen können noch bis zum 29. März, 18 Uhr, genutzt werden.
Neu organisiert hat die Radeburger Wahlleiterin inzwischen auch die Wahlvorstände. Statt neun in den ursprünglich vorgesehenen Wahllokalen und einem für die Briefwahl wird es nun fünf Briefwahlvorstände geben. Vorgesehen ist, alle mit jeweils acht Leuten zu besetzten. „Das werden vor allem Mitarbeiter der Stadt sein.“ Da insgesamt weniger Helfer als bei einer normalen Wahl gebraucht werden, hat Dietlind Groß so auch noch Leute in der Reserve, falls jemand ausfallen sollte.
Neben den geschlossenen Wahllokalen gibt es bei der Radeburger Bürgermeisterwahl in gut einer Woche noch eine Besonderheit. Da mit der Amtsinhaberin Michaela Ritter (parteilos) nur eine Bewerberin antritt, befindet sich auf dem grünen Stimmzettel außer ihrem Namen auch noch eine freie Zeile. Auf dieser können die Wähler eine Person nennen, die sie anstelle der Bewerberin als Bürgermeister wählen wollen. Das können sowohl Frauen und Männer aus Radeburg, aber auch von außerhalb sein.
„Ganz wichtig ist daher, dass neben dem Vor- und Familiennamen auch die Anschrift der Person vermerkt wird“, sagt Wahlleiterin Dietlind Groß. „Wenn möglich auch noch der Beruf und das Alter, damit eine sichere Zuordnung möglich ist.“