Bummeln, Shoppen, Wohnung mieten

Hoyerswerda. Wer in Hoyerswerda die Wohnungsgenossenschaft sucht, der findet sie seit Jahrzehnten in der Käthe-Niederkirchner-Straße. Das ist nicht am Stadtrand, aber auch nicht im Zentrum. Auf jeden Fall ist es nicht dort, wo sich viele Menschen aufhalten oder vorbeikommen und mal eben anhalten. Genau da setzte vor geraumer Zeit die Überlegung an, sagt Axel Fietzek, Vorstand der LebensRäume-Genosssenschaft: Schafft man es, mehr Kunden ins angestammte Domizil zu ziehen oder geht man dorthin, wo man in der Stadt auf die meisten Menschen trifft? Man entschied sich für Letzteres und somit für ein Ladengeschäft im Lausitz-Center. Letztlich konnte man für zehn Jahre eine Fläche gegenüber von Aldi und Intersport anmieten. Man plante, baute um und wollte eigentlich vor einigen Wochen eröffnen. Jetzt ist es am 4. Mai eine stille Eröffnung des Servicebüros geworden – mit einem Wartebereich in Wohnzimmeratmosphäre samt Sofa und Aquarium, einer Kinderecke und natürlich Beratungsplätzen. Bis zu drei Mitarbeiter können hier zeitgleich arbeiten. Seitdem sammeln die LebensRäume Erfahrungen. Axel Fietzek ist mit der Resonanz zufrieden. Am besten sind bislang die Markttage auf dem Lausitzer Platz gelaufen. „Jetzt lernen wir, wie wir das Büro besetzen müssen.“ Acht Mitarbeiter, die dem Vertriebsteam angehören, sind in das Schichtsystem eingebunden. Sie wurden zuvor extra geschult, zu Generalisten in allen Kundenbereichen der Wohnungsgenossenschaft gemacht.
Denn wie in anderen Unternehmen auch hatte die Genossenschaft bislang spezialisierte Abteilungen. In der Wohn-Lounge müssen die Mitarbeiter aber ebenso eine Gästewohnung vermieten wie Aufträge für gemeldete Kleinreparaturen auslösen können. Und selbstverständlich geht es um die Vermittlung von Wohnraum. 6.700 Wohnungen in Hoyerswerda und im Ortsteil Knappenrode, in Lauta, Laubusch, Lohsa, Groß Särchen, Burgneudorf und Spreetal zählen die LebensRäume Hoyerswerda zu ihrem Bestand.
Lounge-Managerin Kati Scheuner schätzt, dass bislang die Hälfte der Anfragen auf Wohnungen zielte, die andere Hälfte auf Reparaturen, Hinweise oder eben die Anmietung von Gästewohnungen. Die können übrigens auch gleich vor Ort bargeldlos bezahlt werden. Die Arbeitsplätze sind so ausgestattet und vernetzt, dass es keinen Unterschied macht, ob sich die Mitarbeiter im Servicebüro im Lausitz-Center oder im Hauptsitz in der Niederkirchnerstraße befinden. Und die Kunden müssen sich nicht an den Öffnungszeiten des Hauptsitzes orientieren, sondern an denen des Lausitz-Centers. Andererseits muss niemand in die Wohn-Lounge – man kann sich auch weiterhin an die Mitarbeiter im Hauptsitz wenden.
Axel Fietzek schaute sich das Geschehen vor Ort in den letzten Tagen öfter mal selbst an. Letztlich geht es jetzt ans Feinjustieren, dass Abläufe und Gegebenheiten für die Mitarbeiter und die Genossenschafter passen. Und wenn man schon in einer Einkaufsmeile sein Servicebüro hat, dann könnte man hier doch auch noch ein paar Dinge verkaufen. Auch da lässt sich die Genossenschaft nach und nach noch was einfallen. Zunächst sind Pfeffer- und Salzstreuer in Rabenform zu haben – echte Handwerkskunst aus der Töpferei Hegewald in Schwarzkollm.