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Burg lockt mit Solebad

Der Gesundheit etwas Gutes tun und die Seele baumeln lassen: Die Thermalbäder in Brandenburg boomen. Auch die Spreewaldgemeinde Burg plant auf ihrem Weg zur Kurstadt schon seit Jahren ein Solebad. Kürzlich unterzeichnete ein Investor und Betreiber die Verträge mit der Gemeinde.

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Der Gesundheit etwas Gutes tun und die Seele baumeln lassen: Die Thermalbäder in Brandenburg boomen. Auch die Spreewaldgemeinde Burg plant auf ihrem Weg zur Kurstadt schon seit Jahren ein Solebad. Kürzlich unterzeichnete ein Investor und Betreiber die Verträge mit der Gemeinde. Nun hoffen alle Beteiligten auf einen noch ausstehenden Bescheid von Fördermitteln aus Potsdam und den Baubeginn.

Im Sommer wirbt der idyllische Ort mit Fahrten durch den malerischen Spreewald. Doch von den jährlich 330000 Übernachtungen fallen die weitaus meisten in die warme Jahreszeit, wie der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft mbH in Burg, Gerhard Schippan sagt. Im Winter sind dagegen wenige der 2 100 Betten belegt. Die Therme soll das ändern und Gäste dazu bringen, für den Besuch des Bades ihren Aufenthalt zu verlängern. Bürgermeister Martin Schmidt betont: „Es soll kein Massentourismus werden.“ Das Bad sei mit 330 000 Gästen im Jahr veranschlagt.

Seit einer Bohrung im Jahr 1999 weiß die Gemeinde, dass es in 1350 Metern Tiefe eine etwa 55 Grad heiße Sole gibt. Der Salzgehalt ist mit 230 Gramm pro Liter fast so hoch wie im Toten Meer. Studien belegten, dass das Nass unter anderem gut sei gegen Hautkrankheiten und Herz-Kreislauf-Beschwerden, sagt Schippan. Doch nach der Bohrung wurde es zunächst still um den geplanten Wellness-Tempel. Ein privater Geldgeber fehlte.

Schließlich erklärte sich der bereits ausgemachte Betreiber Stefan Kannewischer des Schweizer Familienunternehmens Kannewischer bereit, auch als Investor in das mit 20 Millionen Euro veranschlagte Projekt einzusteigen. Die Kannewischers betreiben in Baden-Baden die bekannte Caracalla-Therme.

„Burg hat eine hohe touristische Anziehung und wertvolle Sole“, begründet Kannewischer das Engagement und stützt sich auf eine Wirtschaftlichkeitsprüfung. Er vertraut darauf, dass das Projekt etwa zur Hälfte aus öffentlichen Kassen finanziert wird, „sonst rechnet es sich nicht“.

Der Antrag liegt laut Schippan seit rund eineinhalb Jahren bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg in Potsdam. Seit der Aufnahme des Vorhabens in den Brandenburgischen Bäderplan bis 2006 stünden die Chancen gut. Der Plan sieht Burg als einzigen Thermen-Standort im Spreewald vor. Die Eröffnung der Spreewaldtherme sei für Herbst 2005 geplant. (dpa)