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Ansturm auf Campingplätze in Kriebstein

Einer von drei Campingplätzen ist für Himmelfahrt und Pfingsten schon ausgebucht. Dabei sollen sie erst ab Freitag wieder normal öffnen.

Von Maria Fricke
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Seit dem 5. Mai ist der Campingplatz in Kriebstein schon für Dauercamper und Siedler geöffnet. Ab Freitag sind auch alle anderen, vor allem Kurzzeit-Camper, wieder willkommen.
Seit dem 5. Mai ist der Campingplatz in Kriebstein schon für Dauercamper und Siedler geöffnet. Ab Freitag sind auch alle anderen, vor allem Kurzzeit-Camper, wieder willkommen. © Dietmar Thomas

Kriebstein. Ab Freitag öffnen die Campingplätze an der Talsperre in Kriebstein wieder für alle Camper. Das teilt am Donnerstagvormittag Thomas Caro, Geschäftsführer des Zweckverbandes Kriebsteintalsperre, mit. Seit dem 5. Mai konnten die Plätze nur von den Dauercampern und Siedlern besucht werden.

Doch schon jetzt erlebt der Zweckverband einen Ansturm auf die drei Plätze in Kriebstein, Lauenhain sowie die Mittweidaer Aue. Das Telefon stehe kaum mehr still, es gebe massenhaft Anfragen, sagt Thomas Caro. Der Mittweidaer Platz sei zu Himmelfahrt sowie Pfingsten bereits ausgebucht. In Lauenhain sowie Kriebstein gebe es noch Kapazitäten. "Pfingsten war aber bei uns schon immer gut besucht", meinte Caro.

Für die Camper gelten aufgrund der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus allerdings einige Einschränkungen. Wer eine eigene Chemietoilette besitzt, der ist verpflichtet, diese auch zu nutzen. Gemeinschaftsräume wie die Küche sowie der Wasch- und Duschbereich bleiben geschlossen. In den Toilettenanlagen muss ein Abstand von 1,50 Metern zueinander eingehalten werden. "Es dürfen maximal zwei Personen zeitgleich in die Sanitärräume", so Caro. Zudem seien das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes erforderlich und die erlassenen Kontaktbeschränkungen strikt einzuhalten.

Linienfahrten verkehren wieder nach Fahrplan

In den Regelbetreib zurückkehren werden die Linienfahrten auf der Talsperre Kriebstein. Auf dem See verkehren werden dann sowohl die MF "Höfchen" als auch die MF "Lauenhain". "In Spitzenzeiten werden wir auch unser ältestes Schiff, die MF 'Mittweida' einsetzen", sagt Thomas Caro. Auf den Fähren müssen die Fahrgäste einen Mund-Nasenschutz tragen. Zudem wurde die Fahrgastzahl reduziert. Zugelassen sind die Schiffe für jeweils 120 Gäste, doch im Zuge der Einschränkungen aufgrund des Coronavirus dürfen derzeit nur jeweils 60 Personen die Fähren nutzen.

Die MS "Kriebstein" muss auch weiterhin im Hafen bleiben, zunächst erst einmal bis Pfingsten. Dafür fahren die Linienschiffe aber wieder voll nach Fahrplan an der Talsperre Kriebstein.
Die MS "Kriebstein" muss auch weiterhin im Hafen bleiben, zunächst erst einmal bis Pfingsten. Dafür fahren die Linienschiffe aber wieder voll nach Fahrplan an der Talsperre Kriebstein. © Thomas Kube

Ganz stillgelegt war der Fährbetrieb auf der Talsperre in den vergangenen Wochen nicht. Seit dem 1. April, dem eigentlichen Saisonstart, war zumindest eine Fähre unterwegs, um den Wanderern eine Querung der Talsperre ohne zusätzlichen großen Umweg zu ermöglichen, da eine direkte fußläufige Querung in Kriebstein fehlt. Das Angebot sei jedoch nur zurückhaltend angenommen worden. "Nur am 1. Mai waren wir knapp an der Grenze gewesen", so der Geschäftsführer. 

Noch im Hafen bleiben müssen auch ab Freitag die großen Fahrgastschiffe, die MS "Kriebstein" sowie die MS "Hainichen". Grund hierfür ist unter anderem die Gastronomie, die sich an Bord der Schiffe befindet. "Ich kann die Tische nicht auseinanderstellen", erklärt Caro. Um durchzusetzen, dass immer nur jeder zweite Tisch belegt wird, würde zusätzliche Security notwendig sein.  Denn: "Die Aufgabe kann ich dem Service-Personal nicht zumuten", sagt Caro.

Hafenbau startet ab 20. Juli

Noch im Hafen bleiben müssen weiterhin die großen Fahrgastschiffe, die MS „Kriebstein“ sowie die MS „Hainichen“. Grund hierfür ist unter anderem die Gastronomie, die sich an Bord der Schiffe befindet. „Ich kann die Tische nicht auseinanderstellen“, erklärt Caro. Um durchzusetzen, dass immer nur jeder zweite Tisch belegt wird, wäre zusätzliche Security notwendig. „Die Aufgabe kann ich dem Service-Personal nicht zumuten“, sagt Caro.

Die Gaststätte „Seeterrassen“ dürfte zwar theoretisch auch am Freitag öffnen. „Aber das schaffen wir nicht“, sagt Ludwig Hörnlein. Dafür wird das Imbissangebot erweitert. Zudem werden für die Besucher Sitzmöglichkeiten geschaffen. „Bis jetzt war das eine Zumutung. Die Leute saßen hier auf Paletten“, sagt Hörnlein. Das Restaurant werde frühestens Montag, spätestens zum Männertag wieder offen sein.

Problematisch sieht Hörnlein die Sanitäreinrichtungen. „Am Tisch kann man Abstand halten, aber nicht auf den Toiletten“, sagt Hörnlein. Sie seien das Nadelöhr in der Gastronomie. „Das Konzept ist nicht richtig durchdacht“, findet der Eigentümer, der in seiner Brauerei auch selbst Desinfektionsmittel herstellt und das auch an die Besucher der Talsperre verschenkt. „Wir haben auch schon Schulen, dem Landratsamt und Feuerwehren damit ausgeholfen“, schildert Hörnlein. Die Herstellung sei in der Brauerei problemlos möglich.

Der Hafen der Talsperre kann zurzeit ohne Einschränkungen genutzt werden. Die Bauarbeiten werden wie geplant erst am 20. Juli beginnen. Dann wird das Hafengelände komplett gesperrt. Insgesamt sind für den Umbau des Geländes 2,2 Millionen Euro eingeplant. Die Arbeiten sollen bis März 2021 dauern. Läuft alles nach Plan, dann kann der Zweckverband zum 1. April 2021 in die neue Saison starten.

Sonnenlandpark öffnet wieder

Am Sonnabend startet dann auch der Sonnenlandpark in Lichtenau richtig in die Sommersaison. Ob bis dahin die zwei neuen Rutschen an Deutschlands höchstem Rutschenturm genutzt werden können, stehe noch nicht fest, sagt Parksprecherin Anita Müller. „Die Rutschen sind montiert. Wir sind in den letzten Zügen. Wir wünschen uns eine Einweihung am Sonnabend, aber spätestens Himmelfahrt ist es soweit.“ Die anderen Rutschen im Park könnten aber genutzt werden. Und auch das neue Kleinkind-Karussell wird den Besuchern schon zur Verfügung stehen. Nur das ebenfalls neu gestaltete Innen-Tobeland ist nach wie vor gesperrt.

Um nach der Teilöffnung ab 4. Mai wieder nahezu komplett für die Besucher zur Verfügung zu stehen, musste für den Park ein Hygienekonzept erstellt werden. Im Park sind Hinweisschilder sowie weitere Desinfektionsmittelspender aufgestellt worden. An den Attraktionen sind Wegeleitsysteme sowie Abstandhalter installiert worden. Das Konzept lag am Donnerstag bei den entsprechenden Behörden zur Prüfung, so Anita Müller. Auch die Grillplätze sollen ab Sonnabend wieder nutzbar sein, „aber nur familienweise entsprechend den Kontaktbestimmungen des Freistaates“.

Mit dem Start in die Sommersaison werden auch die Preise angepasst. Aktuell zahlen Besucher 10,50 Euro pro Person ab vier Jahren, ab Sonnabend werden es 15 Euro sein. Knapp 800.000 Euro sind in die neue Saison investiert worden, unter anderem in die beiden neuen Rutschen. Diese starten in einer Höhe von 25 Metern. Die Döbelner Firma Atlantics hat sie hergestellt und in der vergangenen Woche mit deren Montage begonnen. Die Elemente vervollständigen den Turm, der 1,2 Millionen Euro gekostet hat und seit Sommer 2018 zur Hauptattraktion in dem Park gehört.

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