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Chemische Keule erst als letztes Mittel einsetzen

Expertentipp. Schädlinge lassen sich im Garten gut mit neuen biogischen Mitteln bekämpfen.

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Von Anita Engemann

Willst Du ein Leben lang glücklich sein, so schaffe Dir einen Garten an, das zumindest sagt ein Sprichwort. Die Realität jedoch sieht anders aus, denn Schnecken, Blattläuse, und viele Schädlinge mehr gibt es zu Hauf und diese machen es dem Gärtner nicht immer leicht.

Prinzipiell macht die Bekämpfung der Schädlinge jedoch nur Sinn, wenn der Befall so früh wie möglich entdeckt wird, meint Sabine Schmidt vom Gartencenter des Obi-Baumarktes in Radeberg. Danach sollte man mit der Anwendung von biologischen Mitteln beginnen und erst, wenn dieser Versuch fehlschlägt, sind chemische Präparate anzuraten, sagt die Expertin. So lohne sich bei Schneckenbefall grundsätzlich das Aufstellen einer Schneckenfalle, gefüllt mit Bier oder Zuckerwasser. Zudem lautet der Rat, die Pflanzen nur morgens zu gießen und die Pflege durch eine gründliche Bodenbearbeitung zu ergänzen, denn so zerstört man die Hohlräume, in denen die Schnecken-Eier abgelegt sind. Wenn nichts mehr hilft, empfiehlt sich der Griff zum Schneckenkorn.

Probleme bereiten oft auch Blattläuse. Nach Feststellung des Erstbefalls ist es empfehlenswert, die Pflanze mit Seifenlauge zu behandeln. Tritt dadurch keine Besserung ein, muss nicht gleich ein chemisches Mittel folgen: „Es gibt da eine Reihe biologischer Präparate“, weiß Sabine Schmidt. Für Pflanzen, die in geschlossenen Räumen stehen, gibt es Stäbchen, die Schädlinge beseitigen helfen und die Pflanzen zugleich düngen. „Sie sind auch für die Anwendung in Balkonkästen geeignet“, fügt Pia-Maria Lachmann an, die ebenfalls im Gartencenter bei Obi in Radeberg arbeitet.

Bei Mehltau hingegen führt kein Weg an der chemischen Keule vorbei. Nachdem der Befall entdeckt wurde, gilt es sofort, alle kranken Triebe zu entfernen und einen Mehltau-Spray anzuwenden. Wer dagegen in seinem Garten mit weißen Fliegen zu kämpfen hat, dem sei der Kauf von Gelb-Stickern zu empfehlen, sagt Sabine Schmidt. „Eine langfristige Anwendung ist hier angebracht, da Eier täglich neue Fliegen hervorbringen.“ Tritt das Insekt dagegen am Gemüse auf, braucht auch dies dem Hobbygärtner kein Kopfzerbrechen zu bereiten, denn inzwischen gibt es biologische Mittel, die auf Rapsölbasis herstellt werden und so den Verzehr der Ernte nicht ausschließen.

Tomaten ins Gewächshaus

Damit das Leben im Garten auch in Zukunft glücklich verläuft, noch ein Tipp für die nächste Saison: Auf Grund der trockenen Witterung zu Beginn des nun zu Ende gehenden Sommers war Braunfäule an Tomaten zwar kein großes Problem, dennoch kann man vorbeugen. Da die Krankheit durch ein Zuviel an Feuchtigkeit verursacht wird, sollte man die Pflanzen bevorzugt im Gewächshaus aufziehen.