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Chorwerk mit hohem Anspruch

Unter Leitung des Döbelner Kantoren Winfried Kleindopf erklang am Sonnabend - einem Tag vor dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) - in der Döbelner Stadtkirche St. Nicolai „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms.

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Von Gabriele Gelbrich

Unter Leitung des Döbelner Kantoren Winfried Kleindopf erklang am Sonnabend - einem Tag vor dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) - in der Döbelner Stadtkirche St. Nicolai „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms. Eindrucksvoll und bewegend spielte die Mittelsächsische Philharmonie, sangen die Frauen und Männer der Kantoreien Döbeln und Grimma sowie die Solisten Stephanie Krone (Sopran) aus Dresden und Michael Pommer (Bariton) aus Leipzig dieses Glanzstück der romantischen Chormusik.

Brahms hatte das Requiem 35-jährig komponiert, und 1868 wurde es im Bremer Dom uraufgeführt. Er schuf mit diesem Chorwerk etwas völlig Neues. Bis dahin war üblich, den lateinischen Text der katholischen Totenmesse zu vertonen. Der Komponist löste sich von dieser Tradition ganz und gar, indem er den Text selbst aus Bibelzitaten gestaltete – in deutscher Sprache. Kantor Winfried Kleindopf hätte im Vorfeld des Ewigkeitssonntags wohl kaum ein passenderes Werk wählen können. Das zeigte schon das große Interesse des Publikums.

„Das deutsche Requiem“ von Brahms zählt zu den anspruchvollsten Werke der Chorliteratur der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Sängerinnen und Sänger der beiden Kantoreien machten dieses Requiem mit ihrem gewaltigem Stimmvolumen und sensibler Intonation zu einem besonderen Hörerlebnis. In Einklang mit den Solisten Stephanie Krone und Michael Pommer und der Mittelsächsischen Philharmonie ließen sie das Konzert zu bewegenden, tiefe Emotionen weckenden 90 Minuten werden.

In Döbeln erklang das Chorwerk seit vielen Jahren das erste Mal wieder. Nachhaltig wird das überragende Konzert vom Sonnabend in der Erinnerung des Publikums bleiben.