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Club fiebert für Wiederaufstieg

Verein. Den Freitaler Fanverein „Forever True Love Dynamo“ gibt es seit zwei Jahren. Der Chef ist eine Frau.

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Von Annett Heyse

Als Peggy Pachel noch ein kleines Mädchen war, nahm ihr Vater sie eines Tages mit ins Fußballstadion. „Ich muss damals fünf gewesen sein. Jedenfalls erinnere ich mich noch genau, dass ich es interessanter fand, unter den Sitzbänken mit dem Finger im Sand zu malen“, erzählt sie. Heutzutage kann Peggy Pachel so etwas nicht mehr passieren. Denn die 32-Jährige liebt Fußball und ist Chefin des Freitaler Fanvereins „Forever True Love Dynamo“.

Baby ist das jüngste Mitglied

22 Mitglieder zählt die Vereinsstatistik, das jüngste ist ein Mädchen und futtert noch Möhrenpapp. Das älteste Mitglied zählt 54 Lenze. Aber für Fußball ist es ja nie zu früh und selten zu spät. Diese Erfahrung machte auch Peggy Pachel, als sie vor sechs Jahren anfing, regelmäßig zu Fußballspielen von Dynamo zu gehen. Andere Freitaler taten es ihr gleich, zufällig traf man sich dann in der Musikkneipe 211 wieder, andere kamen von Freitaler Fußballvereinen hinzu, ein Rollstuhlfahrer schloss sich an. So entstand zunächst eine lockere Fangemeinde und 2004 dann die Idee, einen richtigen Verein zu gründen. Mit Vereinswappen, Slogan, Satzung und so weiter. Als Vorsitzende gewählt wurde eine der zwei Frauen im neuen Verein.

Gemeinsam trifft man sich nun regelmäßig zu den Spieltagen im Rudolf-Harbig-Stadion und fährt zu Auswärtsspielen. Allerdings kann nicht jeder jedes Spiel live sehen. „In der vergangenen Saison waren Spiele oft am Freitagabend oder am auch am Montag“, berichtet die Vereinschefin. „Aber wer hat schon so viel Urlaub, dann jedes mal hinzufahren.“

Dieses Jahr nun sind fast alle Begegnungen am Sonnabend – perfekt. Vor allem, wenn die Fans dann noch mit einem 4:1-Sieg ihrer Lieblinge beglückt werden, wie beim Saisonauftakt am vergangenen Sonntag. „Das war nach dem unglücklichen Abstieg ein schönes Gefühl“, sagt Peggy Pachel. Attraktiv sind vor allem die Spiele gegen andere Ostmannschaften. „Ich weiß nicht, warum, aber in Magdeburg, Berlin oder Erfurt ist einfach eine bessere Stimmung.“

Turniere mit anderen Fanclubs

Die meisten Vereinsmitglieder schauen aber nicht nur Fußball sondern sind auch selbst aktiv. Und wenn im Fußballverein gerade einmal nichts los ist, organisieren die „Forever True love“-Leute eben selbst kleine Sportereignisse. Eine feste Größe ist das Turnier mit anderen Dynamo-Fanclubs aus Dresden und dem Erzgebirge sowie mit Fußballanhängern vom MSV Duisburg. Diesen Sommer fand erstmals ein Kinderturnier gemeinsam mit Fußballnachwuchs von Stahl Freital statt.

Sommer 2006 – so schnell werden die Freitaler Fußballfans den nicht vergessen. Eine tolle Stimmung sei das im Land gewesen, meint Peggy Pachel. Natürlich waren einige Vereinsmitglieder auch bei der WM. „Wir sind nach München zu Saudi-Arabien gegen Iran gefahren“, erzählt die Fanclub-Chefin. Das Spiel endete bekanntlich 2:2. „Wenigstens haben wir Tore gesehen.“ Darauf hoffen sie nun in Zukunft von Dynamo Dresden. Natürlich wünschen sich alle den Wiederaufstieg.