Corona-Arbeitsgruppe sagt Ja zum Kulturschloss

Großenhain. Der Aufsichtsrat der Kulturzentrum GmbH tagte. Mitte Mai hat danach die Corona-Arbeitsgruppe des Oberbürgermeisters entschieden, die Bereiche Kulturschloss, Gastronomie, Palais Zabeltitz und Filmgalerie am Frauenmarkt schrittweise mit Hygienekonzepten wieder zu öffnen. Das Kino war zuerst dran. Und erzielte in den vergangenen drei Wochen mit rund 100 Besuchern und circa 1000 Euro Umsatz sogar ein vergleichsweise gutes Ergebnis, so Geschäftsführer Jörg Rietdorf jetzt vor den Stadträten. Ein Problem sei aber dort noch immer, dass die Verleiher kaum neue Filme herausbringen.
Die Entscheidung der Arbeitsgruppe hat nun mittlerweile die Zeit eingeholt. Überall kehrt das Leben in die Spielstätten zurück. Die Option, alle Bereiche der GmbH geschlossen zu halten, wie sie noch Mitte Mai in Erwägung gezogen wurde, ginge unterdessen an den Möglichkeiten vorbei. Trotzdem wären ja Fehlbeträge durch laufende Betriebskosten aufgetreten. Die in Kurzarbeit geschickten Mitarbeiter hätten abwandern können und mit ihren Erfahrungen damit nicht mehr zur Verfügung gestanden. "Die Größe des Image-Schadens für das Kulturschloss und somit auch für die Stadt ist nicht absehbar", so die Warnung seinerzeit.
Dennoch muss das Kulturzentrum rechnen. Es stehen jetzt - wegen Corona - nur beschränkt Sitzplätze zum Verkauf zur Verfügung, etwa nur ein Viertel. "Die Belegung der Plätze erfolgt nach Buchungseingang", heißt es. Die Gastronomie in Schloss und Palais Zabeltitz ist davon abhängig, ob größere Gesellschaften wieder hier feiern - was sie ja jetzt dürfen. Die Corona-Arbeitsgruppe hat deshalb ein Hintertürchen offen gelassen: "Abhängig von der Rentabilität und unter Mitwirkung des Aufsichtsrates kann der Geschäftsführer einzelne Bereiche wieder schließen oder nur an Wochenenden und auf Bestellung betreiben."
Nach dem Sommer erste Analyse
Neun Monate lang soll nun ausgewertet werden, wie sich Umsatz und Wareneinsätze gegenüberstehen. Nach der parlamentarischen Sommerpause, so OB Sven Mißbach, der gleichzeitig dessen Vorsitzender ist, soll der Aufsichtsrat über die Entwicklung informiert werden. Der Aufsichtsrat wird auch über die Zukunft der Gastronomie im Kulturschloss entscheiden, so Mißbachs Antwort auf eine Stadtrats-Anfrage. Für das Palais Zabeltitz wird ja schon eine Privatisierung vorbereitet. Das wird auch fürs Kulturschloss angestrebt.
Die Stadträte hatten auf ihren Plätzen Programmzettel der ersten Veranstaltungen, die jetzt laufen. Sie selbst haben es mit in der Hand, ob sich das Kulturangebot einigermaßen rechnet. So startet das Kulturzentrum im Palais Zabeltitz am 28. Juni mit „Klassik trifft Lateinamerika“. Das Trio Milón mit Sigrid Penkert (Violine), Beate Hofmann (Cello) und Wolfgang Torkler (Piano) begeistert seit seiner Premiere auf der Dresdner Schlössernacht 2012 sein Publikum. Hier treffen musikalische Leidenschaft und Virtuosität zusammen, so die Presseankündigung. Die Musiker haben ihre Wurzeln sowohl in der Klassik als auch in lateinamerikanischer Musik und im Jazz. Aus dieser unterschiedlichen Prägung heraus entsteht ein lebendiger Austausch, geraten die Auftritte zu einer Reise durch die musikalischen Metropolen Südamerikas. Zabeltitz bietet am 28. Juni Momente voll berührende Poesie als auch mitreißenden Groove.
28. Juni, 17 Uhr, Palais Zabeltitz, Karten unter 03522 505555,