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Corona-Welle bei Kamenzer Pflegedienst

Im ASB-Pflegezentrum hat sich die Hälfte der Mitarbeiter infiziert. Das hat Folgen für die Patienten - und auch fürs Kamenzer Krankenhaus.

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Beim ambulanten ASB-Pflegezentrum Kamenz hat sich die Hälfte der Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Sie sind nun in Quarantäne.
Beim ambulanten ASB-Pflegezentrum Kamenz hat sich die Hälfte der Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Sie sind nun in Quarantäne. © Oliver Berg/dpa

Kamenz. Eine große Anzahl von Mitarbeitern des ASB-Pflegezentrums Kamenz hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigt der Arbeiter-Samariter-Bund Dresden-Kamenz. Das Gesundheitsamt sei nach den ersten Verdachtsfällen Ende der Vorwoche sofort informiert worden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Alle notwendigen Maßnahmen seien eingeleitet worden. 

Am Mittwoch hatte das Gesundheitsamt des Landkreises Bautzen erstmals seit Tagen wieder einen deutlichen Anstieg bei den Neuinfektionen gemeldet, ein Großteil betraf den ambulanten Pflegedienst in Kamenz. Am Donnerstag sind weitere Fälle dazugekommen.  

ASB besorgt mehr Schutzausrüstung

Inzwischen hat das Gesundheitsamt alle Beschäftigten getestet. Ebenso alle Senioren, die durch den ambulanten Pflegedienst zu Hause betreut werden. Aktuell sind laut ASB acht der 16 Mitarbeiter des Pflegedienstes positiv getestet worden. Die Mitarbeiter hätten sich nach Bekanntwerden der Infektion unmittelbar in Quarantäne begeben, so Sprecherin Sabine Mutschke.

Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen seien informiert und die Pflegetouren umgeplant worden. In einzelnen Fällen würden Angehörige zwischenzeitlich die Pflege übernehmen. Außerdem stünden Plätze in einer Einrichtung der Kurzzeitpflege in Pulsnitz sowie im ASB-Seniorenheim in Dresden bereit für den Fall, dass die ambulante Pflege nicht abgesichert werden kann. Das ASB-Zentrum betreut in Kamenz rund 200 pflegebedürftige Menschen.

Für die Mitarbeiter organisiert der ASB jetzt zusätzliche Schutzausrüstung. „Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leisten seit Wochen unter erschwerten Bedingungen eine großartige Arbeit, doch besonders in der ambulanten Pflege ist die Gefahr einer Infektion trotz strikter Vorsichtsmaßnahmen nicht zu unterschätzen“, erklärt Peter Großpietsch, Geschäftsführer der ASB Dresden und Kamenz gGmbH. Das zeige der aktuelle Fall, auch wenn in der Gesellschaft schon viele Regelungen gelockert würden.

Kamenzer Krankenhaus verschärft Zugangskontrolle

Unterdessen hat die Ausbreitung des Coronavirus bei dem ambulanten Pflegedienst auch Konsequenzen für das Kamenzer Malteser-Krankenhaus. Dort gelten jetzt verschärfte Sicherheitsvorkehrungen, wie Stephanie Hänsch, Leiterin Unternehmenskommunikation der Malteser Gesellschaft Sachsen-Brandenburg, mitteilt. So wurde eine erweiterte Zugangskontrolle eingeführt. Dazu gehöre auch ein Screening aller Personen, die das Krankenhaus betreten wollen. Dafür wurde ein Fragebogen entwickelt, der auch nach Symptomen fragt, die auf eine Corona-Infektion hinweisen könnten.

In den vergangenen Tagen waren mehrere Patienten stationär aufgenommen worden, die aus ambulanten Pflegeeinrichtungen kamen. Trotz Symptomfreiheit wurden sie auf Sars-CoV-2 getestet. Das Ergebnis war bei einigen positiv. Die Patienten wurden auf die Corona-Station verlegt, teilt Stephanie Hänsch mit. Außerdem seien Eingriffe und ambulante Behandlungen vorerst gestoppt worden. Zusammen mit dem Gesundheitsamt seien alle Kontaktpersonen ermittelt und getestet worden. Die Ergebnisse stünden noch aus. (SZ)

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