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Corona, der Klerus und die Kirchen

Streaming, Podcasts, Skype-Gebetsräume: Sachsens Pfarrer und Pastöre üben den Spagat zwischen realer Tradition und virtueller Welt.

Von Ulrich Wolf
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Pfarrer Michael Führer öffnet die Nazarethkirche in Dresden-Seidnitz täglich für eine Stunde zum persönlichen Gebet. Zudem hat er in seiner Gemeinde einen Telefondienst organisiert.
Pfarrer Michael Führer öffnet die Nazarethkirche in Dresden-Seidnitz täglich für eine Stunde zum persönlichen Gebet. Zudem hat er in seiner Gemeinde einen Telefondienst organisiert. © J. Loesel, loesel-photographie.d

Es sei in der vorigen Woche gewesen. „Ich glaube, die Idee kam mir am Donnerstag.“ Pfarrer Michael Führer hatte da mit seinem achtköpfigen Team bereits die Internetseiten der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Gruna-Seidnitz in Dresden aktualisiert und Mails an Ehrenamtliche verschickt. Man habe „eine Art Krisenmanagement“ organisiert und überlegt, was für die Gemeinde das Naheliegendste sei. „Uns war schnell klar: Ein großer Teil unserer Gemeindemitglieder ist nicht mehr ganz so jung und nicht internetaffin.“ Statt YouTube-Links zu Gottesdiensten habe man deshalb Texte für Hausgottesdienste ins Netz gestellt. Streaming, Podcasts, Skype-Gebetsräume: Sachsens Pfarrer und Pastöre sind gezwungen, die Welt des Internets mit Altbewährtem zu verbinden.

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