Dresden-Touristen: Zahl mehr als halbiert

Dresden. Die Folgen der Coronakrise für den Dresdner Tourismus sind nun erstmals bezifferbar. Im März reisten rund 61 Prozent weniger Übernachtungsgäste in die sächsische Landeshauptstadt, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit. Die Zahl der Übernachtungen ging gegenüber dem März 2019 um etwa 59 Prozent zurück. Touristische Reisen waren am 18. März verboten worden, um die Epidemie einzudämmen.
Allein diese zweite März-Hälfte führt schon jetzt dazu, dass die gesamten Gewinne, die der Tourismus bis dahin erzielt hatte, weg sind. Stieg die Zahl der Übernachtungen von Anfang Januar und Ende Februar noch um rund 17 Prozent, steht im Zeitraum von Januar bis März nun ein Minus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Noch stärkere Auswirkungen wird der April zeigen, da in diesem Monat so gut wie keine Übernachtungen stattgefunden haben dürften. Dresden und Leipzig als Touristenhochburgen in Sachsen habe die Coronakrise besonders stark getroffen, so die Statistiker.
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Seit vergangenen Freitag dürfen die Hotels im Freistaat Sachsen wieder öffnen. Damit hat die Zwangspause fast zwei Monate gedauert. Erlaubt waren lediglich dringende geschäftliche Aufenthalte. Nun sind zwar wieder touristische Aufenthalte möglich. Allerdings sind viele europäische Ländergrenzen weiterhin geschlossen, außerdem gilt eine weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bis Mitte Juni. Darüber hinaus starten und landen in Klotzsche derzeit keine Linienmaschinen aus dem In- und Ausland, die Urlauber nach Dresden bringen könnten. Bis sich die Besucherzahlen wieder normalisieren, dürfte also noch einige Zeit vergehen.
Die Dresden Marketinggesellschaft (DMG), die sich um die nationale und internationale Bewerbung der Stadt kümmert, hat mit "Visit Dresden Now" bereits eine digitale Kampagne gestartet, um das Urlaubsgeschäft wieder anzukurbeln. "Die Elbe ist sowieso viel schöner als die Ostsee. Und Strand? Haben wir auch", schrieb die DMG am Montag auf Facebook und zeigte ein Bild des Citybeaches am Elberadweg.
In Dresden hängen rund 25.000 Arbeitsplätze an einem gut funktionierenden Tourismus. Viele Hotels mussten in den letzten Wochen für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit anmelden.
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