Dynamo-Spende noch nicht angenommen

Dresden. Inzwischen ist es fast ein Monat her, dass Dynamo Dresden 30.000 Euro an Dresdens Krankenhäuser gespendet hat. Die Hälfte sollte an das Universitätsklinikum gehen, die andere Hälfte an das Städtische Klinikum. Ein Zeichen der Soldiarität im Kampf gegen das Coronavirus. Doch das Städtische Klinikum kann bis heute nicht mit dem Geld arbeiten.
Zwar sind die 15.000 Euro schon am 3. April auf dem städtischen Spendenkonto angekommen, also einen Tag nachdem Dynamo Dresden seine Hilfe bekanntgab. Allerdings widerspricht ein Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2014, dass der Oberbürgermeister Spenden von mehr als 10.000 Euro annehmen und weiterreichen darf.
Entscheidung erst am 4. Mai
Also muss das Geld warten, bis der Finanzausschuss wieder tagt. Das ist erst am 4. Mai der Fall, wie aus der Spendenannahme-Vorlage des Rathauses hervorgeht. Dann sollen Mitglieder beschließen, die Spende anzunehmen und an die kommunalen Krankenhäuser Friedrichstadt und Neustadt weiterzuleiten. Gedacht sei die Spende, um den Einsatz der Pflegekräfte in der Pandemie zu würdigen, heißt es in Vorlage der Stadtverwaltung.
Dynamo Dresden wolle mit dem Geld dafür kämpfen, dass das Gesundheitssystem der enormen Belastung standhält und Menschen bestmöglich medizinisch versorgt werden können, so der Verein. Sportgeschäftsführer Ralf Minge hatte erklärt: "Die Landeshauptstadt Dresden aber auch wir als größter Verein der Stadt haben in unserer Geschichte immer wieder auf nationale und internationale Unterstützung bauen können, wenn wir in Not oder auf Hilfe angewiesen waren." Es sei jetzt Zeit, etwas zurückzugeben. Das Geld stamme aus einem Gehaltsverzicht der Zweitliga-Profis, des gesamten Trainerteams und der Geschäftsführung.
OP-Masken darf OB Hilbert sofort annehmen
Immerhin: Was Corona-Sachspenden wie OP-Masken oder Desinfektionsmittel angeht, so hat der Stadtrat den Oberbürgermeister in der vergangenen Woche ermächtigt, die Geschenke anzunehmen und sofort weiterzureichen. Am Montag erhielt die Stadt beispielsweise 6.000 Schutzmasken und 250 Schutzanzüge aus China, die den Ärzten und Pfleger an den beiden städtischen Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden sollen.
Am Uniklinikum ist die Dynamo-Spende für die Mitarbeiter des Chirurgischen Zentrums gedacht. Die Sportmediziner dort betreuen die Spieler und führen regelmäßig die vom DFB vorgeschriebenen Untersuchungen und Leistungstests durch.
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