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Corona erfüllt Schülerwunsch

Im Oberschul-Neubau gibt es nur im Keller Toiletten. Dort bilden sich mitunter Staus. Doch gerade dies soll in Pandemiezeiten vermieden werden.

Von Heike Heisig
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Toiletten sind im Leisniger Oberschul-Neubau Mangelware – zumindest im ersten und zweiten Obergeschoss. Um der Corona-Verordnung Rechnung zu tragen, lässt die Kommune jetzt in diesen beiden Geschossen insgesamt vier Toiletten einbauen.
Toiletten sind im Leisniger Oberschul-Neubau Mangelware – zumindest im ersten und zweiten Obergeschoss. Um der Corona-Verordnung Rechnung zu tragen, lässt die Kommune jetzt in diesen beiden Geschossen insgesamt vier Toiletten einbauen. © dpa/Symbolfoto

Leisnig. Damit hätten die Schüler und Lehrer der Peter-Apian-Oberschule wohl nicht gerechnet. Erst Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte Vize-Schulleiterin Manuela Konzok eine Bitte ausgesprochen. Und die wird durch Corona wohl jetzt überraschend schnell erfüllt.

„Eine Toilette auf jeder Etage – das wäre toll.“ Das sagte sie, als sich die im Technischen Ausschuss mitarbeitenden Stadträte und berufenen Bürger in den beiden Schulteilen umgeschaut haben. Bei dieser Runde ging es in erster Linie darum, dass sich die Kommunalpolitiker ein Bild davon machen, was bei der Umsetzung des Digitalpakts an Bauarbeiten und damit an Kosten auf die Stadt Leisnig als Schulträger zukommen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Verwaltung schon einmal mit dem Thema beschäftigt. Zwei Dinge sprachen allerdings dagegen: Dass die Haustechnik beim Einbau weiterer Toiletten verändert werden muss und dass die Zahl der geforderten Sanitäranlagen eigentlich im Keller des Neubaus der Oberschule nachgewiesen werden kann. Als „Neubau“ wird nach wie vor der kurz nach der Wende umgebaute ehemalige Elmo-Fabrikteil an der Würkertstraße bezeichnet.

Gespräche laufen bereits

Beides ist nach wie vor Fakt. Doch mittlerweile sind die Auflagen hinzugekommen, die Schulträger einhalten müssen, um mitzuhelfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Dazu gehört, dass sich Schüler möglichst wenig auf Treppen und Fluren begegnen dürfen und es nirgendwo zu größeren Ansammlungen kommen soll. Doch genau das kann beim Toilettengang in diesem Oberschulteil schlecht verhindert werden.

Denn Schüler müssen im Moment aus allen Etagen in den Keller. Dort bilden sich Staus, was in Corona-Zeiten nicht sein sollte. Manuela Konzok argumentierte außerdem, dass es in den kurzen Pausen manchmal kaum zu schaffen sei, zum Beispiel den Unterrichtsraum zu wechseln und dann auch noch die Toilette aufzusuchen.

Diese Hetzerei dürfte bald ein Ende haben. „Wir beabsichtigen, in der ersten und zweiten Etage je eine Toilette für Jungs und Mädchen einzurichten“, kündigte Bürgermeister Tobias Goth (CDU) an. Wie er sagte, habe es bereits Gespräche mit den Planern gegeben. Das Bauamt sei gerade dabei, Angebote einzuholen. „Nach einer freihändigen Vergabe hoffen wir, dass die Firma so schnell wie möglich loslegen kann“, so der Rathauschef. Zu Toiletten umgebaut werden Vorbereitungs- beziehungsweise Lehrmittelräume.

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