Corona: Fünfjähriger setzt Grußboot in Elbe

Von Kathrin König
Meißen. "Wir haben gestern in Mühlberg an der Elbe beim Spazieren einen besonderen Schatz in der Corona-Zeit gefunden. Ein selbstgebautes Schiffchen mit einer Grußbotschaft. Bitte teilen - es wäre toll wenn der kleine Kurt (fünf Jahre aus Meißen) erfährt, wo sein Schiffchen gelandet ist. " So beginnt ein Facebookeintrag von Nicole Schneeweiß aus Dahlen in Nordsachsen.
Am vergangenen Freitag hatte sie mit ihrer Familie das Bastelwerk aus der Elbe an der brandenburgischen Grenze gefischt. Zwischen Laub und Ästen lag auch ein Brief des Jungen aus Meißen. Der hatte das Boot am 2. April mit seiner Mama gebastelt und wünschte dem Finder "viel Gesundheit in der Corona-Zeit". "Das war so cool. Der Brief hat uns sehr gefallen. Was für eine tolle Idee, gerade in dieser Zeit", meint Nicole Schneeweiß. Die 37-Jährige postete ihren Fund bei Facebook, um Kurt in Meißen zu finden und sich bei ihm zu bedanken. Innerhalb von zwei Tagen wurde ihr Suchaufruf rund 6.000 Mal geteilt.

"Das Echo war enorm. Ich hatte mit vielleicht 300 oder 400 Teilungen gerechnet. Aber es kamen so viele tolle Kommentare. Hunderte Menschen haben sich über Kurts Idee gefreut", bilanziert Nicole Schneeweiß am Sonntagnachmittag. Nach kurzer Zeit sei auch die Mutter des Jungen in Meißen ausfindig gemacht worden. Nun wartet die Finderin in Dahlen auf das Okay aus Meißen, wie es mit dem Coronagruß-Boot weitergehen könnte.
Familie Schneeweiß in Dahlen möchte das DIN-A-4-große Boot gern reparieren, etwas stabiler gestalten und wieder in die Elbe setzen. "Wir würden es gern in Mühlberg an der selben Stelle starten lassen, an der wir es gefunden haben", erzählt Nicole Schneeweiß. Neben dem originalen Briefchen von Kurt aus Meißen soll die Geschichte der Facebook-Suche mit dazukommen. "Dann kann Kurts Boot weiter auf Reisen gehen und noch anderen Findern Gesundheit wünschen", hofft Nicole Schneeweiß.
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