Ein Ständchen für Corona-Helden

Was für eine Überraschung! Eigentlich war es für eine Pause auf dem Schulhof am Montagmittag viel zu kalt und regnerisch. Trotzdem wurde es Schulleiterin Kathrin Koksch von der Eibauer Grundschule warm ums Herz: nur für sie spielte das MDR-Rundfunkorchester ein Ständchen. Der MDR machte mit seiner Aktion "Lieder-Lieferdienst" in der Region Station. Hintergrund der Aktion: Alltagshelden, die anderen helfen oder ihnen das Leben in der Corona-Krise einfacher machen, erhalten ein musikalisches Dankeschön.
Seit dem 27. April sind die Musiker vom MDR-Rundfunkchor und dem MDR-Sinfonieorchester unterwegs, um Helden des Alltags zu überraschen. Hörer können ihre Alltagshelden anmelden. In Eibau haben Eltern dafür gesorgt, dass Frau Koksch die Überraschung bekommt. Die Schulleiterin sei seit Beginn der Coronakrise unermüdlich im Einsatz und versuche immer die bestmöglichsten Lösungen für die Schüler zu finden. Mit dem Ständchen sollte sie ein musikalisches Dankeschön für ihr Engagement, ihr Organisationstalent und ihre Bemühungen um einen reibungslosen Ablauf bekommen - immer natürlich unter Berücksichtigung der geltenden Vorschriften.
MDR-Programmdirektorin Katja Wildermuth: „Die letzten Wochen haben uns allen viel abverlangt. Jeder hat Menschen, die ihn besonders unterstützt haben oder aufopferungsvoll ihrer Arbeit nachgegangen sind, sei es die Arzthelferin, der Postbote oder ein Nachbar“, erklärt sie die Idee des MDR Lieder-Lieferdienstes. „Wo wir uns sonst mit einer Umarmung bedankt hätten, müssen wir nun Abstand halten. Deshalb schicken wir mit unseren Musikern eine musikalische Umarmung. Gerne auch für sogenannte Risikogruppen, die auch weiterhin sehr vorsichtig sind und oft alleine bleiben müssen.“ Die Aktion wird vom Radiosender MDR Jump und bei „MDR um 4“ im Nachmittagsprogramm des MDR-Fernsehens begleitet.
Kathrin Koksch war nicht die einzige in der Region, die am Montag überrascht wurde. Die Musiker waren außerdem am Ewald-Meltzer-Heim für behinderte Menschen in Großhennersdorf. Sie hatten sechs Wochen keinen Kontakt mit Angehörigen. Obwohl sie Corona nicht verstehen, sollten sie einen Gruß erhalten. Zugleich ist es ein musikalischer Dank an die Mitarbeiter. Zudem besuchten die Musiker zwei Heime in Zittau: das Pflegeheim „Haus Sonne" und das Wohnheim der Lebenshilfe in der Helfterstraße. Auch hier sollten Mitarbeiter und Bewohner einen fröhlichen Gruß und etwas Abwechslung in der Krise erhalten. Auch die Bewohner des Lebenshilfe-Heimes trifft es hart. Sie dürfen nicht zur Arbeit, die Werkstatt ist geschlossen. Dass sie ihr gewohntes Leben nicht führen können, sei für viele Bewohner schwierig, so die Mitarbeiter.