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Niesky will ohne Herbstfest feiern

Die Stadt hat das Fest abgesagt, wegen Corona. Dennoch besteht der Wunsch nach Geselligkeit am ersten Septemberwochenende.

Von Steffen Gerhardt
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Ein fester Termin ist das Nieskyer Herbstfest für die Schausteller aus der Region. In diesem Jahr müssen sie darauf verzichten, ebenso auf weitere Volksfeste wie das Görlitzer Altstadtfest und das Rothenburger Sommerfest.
Ein fester Termin ist das Nieskyer Herbstfest für die Schausteller aus der Region. In diesem Jahr müssen sie darauf verzichten, ebenso auf weitere Volksfeste wie das Görlitzer Altstadtfest und das Rothenburger Sommerfest. © Archiv/Rolf Ullmann

Niesky muss in diesem Jahr auf sein Herbstfest Anfang September verzichten. Zwar beschränkt gilt das Verbot für Großveranstaltungen vorerst bis zum 31. August. Aber keiner kann vorher sagen, wie die Lage dann sein wird. Die Stadt Berlin beispielsweise hat alle Großveranstaltungen bereits bis zum 24. Oktober untersagt. 

Die Gründe für die Absage des Herbstfestes sind nicht nur die Ungewissheit, was nach dem 31. August möglich sein wird. "Uns fehlt die Möglichkeit einer gründlichen Vorbereitung", sagte Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann jüngst im Stadtrat. Zuvor hatte sie an jeden Stadtrat einen Brief geschickt. Darin teilt sie nicht nur mit, dass es kein Herbstfest wie bisher geben wird. Sie regt an, dass es eine Alternative im kleineren Rahmen geben könnte. Dafür sind die Ideen auch der Stadträte gefragt. 

Weihnachtsmarkt als Vorbild

Stadtrat Frank Mrusek ist ebenfalls der Meinung, dass an dem traditionellen Herbstfest-Wochenende etwas in Niesky stattfinden sollte. "Vorausgesetzt, die Beschränkungen wegen Corona sind soweit aufgehoben, dass die Menschen sich wieder treffen können", stellt das Mitglied der Bürgerbewegung Niesky klar. Vom Umfang her könnte das wie der Nieskyer Weihnachtsmarkt auf einer Hälfte des Zinzendorfplatzes ablaufen. Dazu eine Bühne, auf der Vereine und Künstler auftreten. 

Das kleine Fest sollte nicht drei Tage für sich beanspruchen, einer würde ausreichend sein. "Ich glaube, das sind wir unseren Menschen schuldig, dass nach Monaten der Einschränkungen sie sich wieder treffen und zusammen feiern können", betont Mrusek. Diesen Gedanken hat auch Stadtrat Peter Silbe (FDP). Er würde das Fest mit einem Tag der offenen Tür bei der Stadtfeuerwehr verbinden wollen. "Dazu könnte der Rosensportplatz für die Aktivitäten der Nieskyer Vereine genutzt und die Wachsmann-Straße zur Spielstraße werden", schlägt Silbe vor.  

Die Absage trifft auch das Akrobatik-Team Niesky. "Wir wären gern wieder mit dabei gewesen", sagt Vorstandsmitglied Diana Bernhard. "Vor allem für unsere jungen Mitglieder ist es immer eine Freude, wenn sie in Niesky  vor Freunden, der Familie und Mitschülern auftreten." Aber es ist nicht nur die Absage, die schmerzt, sondern auch, dass die Vereinsarbeit am Boden liegt, die Akrobaten sich nicht treffen und trainieren können. Ein erster Versuch wurde am Mittwoch unternommen: Unter freiem Himmel und mit Einhalten der Abstände. Aber Akrobatik lebt mal nun von körperlichen Kontakten.    

Verlorene Saison für die Schausteller

Von einer durch Covid-19 verlorenen Saison spricht Schausteller Frank Bereit. Seit vielen Jahren bereichert der Forster zusammen mit seinen Kollegen das Nieskyer Herbstfest mit seinen Fahrgeschäften. "Alle Feste und Veranstaltungen, für die wir gebucht sind, wurden abgesagt. Das zieht sich bis in den Herbst herein. Damit ist für uns die Saison gelaufen", berichtet Bereit. Denn auch auf dem bereits abgesagten Görlitzer Altstadtfest ist er mit dabei. "Von dort aus fahren wir immer gleich nach Niesky", sagt der Schausteller. Seine 13 Mitarbeiter sind seit zwei Monaten auf Kurzarbeit gesetzt.

Eng mit den Schaustellern verbunden ist Bernd Barthel. Der Nieskyer Imker und Ladeninhaber organisiert den Festumzug. "Mit den Vorbereitungen beginne ich erst im Mai, somit ist bisher keine nutzlose Arbeit für mich entstanden. Die Absage habe ich aufgrund der Lage aber schon erwartet." Bernd Barthel wünscht sich, dass er beim Herbstfest 2021 wieder auf eine große Bereitschaft und Beteiligung der Nieskyer Vereine, Betriebe, Einrichtungen und Schulen setzen kann.     

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