Löbauer Corona-Hilfe hat erste Kunden

Es ist nur ein kleiner Einkauf, den Svetlana Kleinert da zusammengetragen hat - ein bisschen Knäckebrot, Yoghurt, Margarine, Kaffee und ein paar Haushaltsartikel. Aber dieser kleine Einkauf ist eine große Hilfe für Menschen, die jetzt wegen der Corona-Gefahr lieber nicht aus dem Haus gehen wollen. Svetlana Kleinert hilft gerne - dabei ist sie selbst von der Corona-Krise betroffen.
"Ich hab' ja gerade sonst nix zu tun", sagt die Löbauerin - aber das stimmt so natürlich nicht. Um ihre zwei Kinder muss sie sich gerade ganztags kümmern. "Kita und Schule sind ja geschlossen", sagt sie. Und Svetlana Kleinert arbeitet nicht in einem "systemrelevanten" Beruf. "Ich bin Hausdame im Honigbrunnen", sagt sie. Der Berggasthof ist gerade auch geschlossen - und Kleinert in Kurzarbeit.
Helferin wirbt um Vertrauen
Als sich vor gut zehn Tagen auch in Löbau eine Corona-Einkaufshilfe formierte, hat sich Svetlana Kleinert sofort als Helferin auf der Facebookseite registrieren lassen. Am Montag nun hatte sie ihren ersten Auftrag. Für 16,53 Euro hat sie die paar Dinge eingekauft - und hat die Kosten dafür sogar vorgelegt.
Bestimmt ist der Einkauf für ein älteres Ehepaar in Löbau-Ost. "Ich habe selbst mal in Löbau-Ost gewohnt. Da vertraue ich darauf, das Geld auch zurückzukommen", sagt Kleinert. Möglicherweise mangelndes Vertrauen der älteren Menschen hingegen könne ein Grund dafür sein, dass sie bisher noch nicht mehr Aufträge bekommen hat. "Ich glaube, dass sich immer noch viele ältere Menschen sagen: ,Solange wir selbst noch einkaufen können, machen wir das auch'", schätzt sie. Nach Auskunft von Initiator Jörg Krause haben bisher erst zwei Haushalte das Hilfsangebot in Anspruch genommen.