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Corona: Trotz Absage nicht eingeknickt

Großschönaus Bürgermeister schwamm im März gegen den Strom und lud zu einer Gemeinderatssitzung ein. Jetzt nicht mehr. Aber das hat einen Grund.

Von Holger Gutte
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Das Gemeindeamt in Großschönau ist nach wie vor für die Bürger geöffnet.
Das Gemeindeamt in Großschönau ist nach wie vor für die Bürger geöffnet. © Matthias Weber/photoweber.de

Entgegen dem Trend hatte Großschönaus Bürgermeister Frank Peuker (SPD) noch im  März zu einer Gemeinderatssitzung eingeladen, als fast alle anderen Stadt- und Gemeindeoberhäupter weit und breit ihre Stadt- beziehungsweise  Gemeinderatssitzungen aufgrund der Corona-Beschränkungen absagten. Er kämpfte um einen Rest von Normalität in Corona-Zeiten. Denkt er jetzt anders darüber? "Nein", sagt er. Dennoch wurde in Großschönau die für den 27. April geplante Gemeinderatssitzung abgesagt. Warum?

"Man muss abwägen, ob anstehende Beschlüsse aufschiebbar sind oder nicht", sagt Frank Peuker. Im März ging es darum, den Zeitplan für eines der wichtigsten Bauprojekte der Gemeinde nicht zu gefährden. Die wichtige Entscheidung, welche Baufirma den Zuschlag für den Großauftrag für den Bau der Hauptstraße in Waltersdorf bekommt, musste gefällt werden. 

Deshalb hatte Großschönaus Bürgermeister die Gemeinderäte im Vorfeld gefragt, wie sie das sehen. Bis auf einen Abgeordneten waren alle anderen einverstanden, dass die Ratssitzung stattfinden sollte. Und auch der eine ist gekommen, zeigte sich damals. Der große Sitzungssaal des Großschönauer Gemeindeamts bietet genug Platz, um die Tische auf gebührenden Abstand auseinanderzurücken.

Die Themen, die nun in der letzten Aprilwoche auf die Tagesordnung gekommen wären, sind aufschiebbar, schildert Frank Peuker.  "Wir hatten diesmal keine wichtigen Vergabebeschlüsse", sagt er. Deshalb hatte der Bürgermeister diese Sitzung abgesagt.

Nach jetzigen Stand finden im Mai dann wieder die Sitzungen vom Technischen Ausschusss und vom Hauptausschuss statt, um dabei die Gemeinderatssitzung im Mai vorzubereiten.

"Wir haben auch nach wie vor unser Gemeindeamt für die Bürger geöffnet", berichtet Frank Peuker. Und er schiebt auch gleich hinterher, dass die Bürger mündig und verantwortungsbewusst mit dieser Tatsache umgehen. Denn sie sind angehalten, nur in dringenden Fällen das Gemeindeamt aufzusuchen und sonst ihre Anliegen telefonisch oder per Mail vorzubringen. "Und das klappt auch gut", sagt er. 

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