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Corona in Dresden: Licht aus, Brunnen aus?

Für die Stadt Dresden wurde eine Haushaltssperre verhängt. Jetzt soll überall gespart werden. Was das für die Dresdner bedeuten könnte.

Von Andreas Weller
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Brunnen wie die an der Prager Straße könnten in diesem Jahr aus bleiben wegen der Corona-Haushaltssperre.
Brunnen wie die an der Prager Straße könnten in diesem Jahr aus bleiben wegen der Corona-Haushaltssperre. © Marion Doering

Dresden. Die Kosten und Einbußen für die Stadt durch die Corona-Krise werden enorm sein. Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD) geht von bis zu 100 Millionen Euro Defizit aus. Deshalb hat er eine Haushaltssperre verfügt. Neue Projekte werden nur noch begonnen, wenn ein Stopp einen "erheblichen Nachteil" für die Stadt bedeuten würde, aber auch die laufenden Kosten müssen reduziert werden. 

Welche Investitionen es konkret betrifft, konnte Lames noch nicht sagen. Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sagt, es bleibe der Stadt nichts anderes übrig, da es bisher keine Unterstützung von Bund und Land gibt. Bis das geklärt ist, muss gespart werden.

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Es sei auch klar, dass Dresden einen Teil der Kosten selbst zahlen muss. Deshalb wird derzeit im Rathaus alles geprüft, wo noch Euro eingespart werden können. Offiziell wollen weder Hilbert noch Lames sich auf konkrete Sparmaßnahmen festlegen.

Nach SZ-Informationen ist aber bereits geplant, die Brunnen deutlich später oder in diesem Jahr womöglich gar nicht anzuschalten. Der Start der Brunnen-Saison ist wegen der Corona-Krise bereits verschoben worden, war eigentlich schon für Ostern vorgesehen. 

Dazu wird auch diskutiert, die Straßenbeleuchtung herunterzufahren. Diese war jahrelang in Dresden reduziert, um Geld zu sparen. Erst als Dresdner sich über mangelnde Sicherheit beschwerten, stellte die Stadt die Straßenlaternen wieder alle an. 

Durch das Abschalten konnte jedoch viel Geld gespart werden. In Dresden werden etwa 1.500 Kilometer Straßen, Wege, Plätze, Anlagen und Freiflächen beleuchtet. Dafür sind rund 46.000 Leuchten im Einsatz. Jahrelang war nahezu jede zweite Laterne abgeschaltet. Das wird auch jetzt wieder diskutiert.  

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Dazu kommen auch bereits beschlossene Initiativen auf den Prüfstand. So hatte die CDU etwa per Stadtratsantrag durchgesetzt, dass Blühwiesen mit 200.000 Euro gefördert werden. Dresdner, die auf ihren Wiesen eine spezielle Mischung an Pflanzen sähen, sollen dafür Geld erhalten. Dabei geht es darum, Insekten zu unterstützen, ausreichend Nahrung zu finden. Solche Anträge werden nun geprüft, ob sie notwendig sind, oder ob Dresden sich das sparen kann.

Kommentieren wollte Lames dies nicht. Derzeit werden in der Verwaltung alle Investitions-Projekte überprüft, die geplant, aber noch nicht ausgeschrieben sind. Eine Liste dazu soll es demnächst geben. Dann werde geprüft, ob sie noch umgesetzt werden können. 

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