Wenn der Ehemann unerreichbar ist
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Der Weg hoch zur alten Obstplantage ist menschenleer. Schilder an der Holzbude auf dem Hang erinnern an den Apfelverkauf im Herbst. Von hier kann Katharina Weyland das ganze Gelände der Bavaria-Klinik sehen. Moderne Klinikgebäude, Wohnhäuser für Patienten, Wirtschaftsräume. Weyland könnte runter ins Tal gehen, da wo die Lockwitz durch den beschaulichen Ort Kreischa plätschert. Oder rauf zum Parkplatz, den sie streng genommen auch nicht betreten darf. Überall ist die 47-Jährige mit den grünen Augen und dem platinblonden Kurzschnitt gleich weit von ihrem Mann Michael entfernt, der in der Reha-Klinik II so unerreichbar scheint wie auf einem anderen Kontinent.