13 Corona-Fälle in Radebeuler Seniorenheim

Meißen. Die Corona-Statistik für den Landkreis Meißen zeigt wieder einen deutlicheren Anstieg. Insgesamt gibt es am Mittwoch 204 durch Tests bestätigte Infektionen. Das sind acht mehr als am Vortag. 146 Personen konnten nach überstandener Corona-Erkrankung die Quarantäne beenden, neun Patienten werden derzeit stationär behandelt, zwei davon intensivmedizinisch. Inzwischen sind zwölf Menschen in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben. Das ist einer mehr als am Dienstag. 156 Kontaktpersonen befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Das teilte das Landratsamt Meißen am Mittwoch mit.
Ein aktueller Test am Montag in einem Altenpflegeheim im Landkreis Meißen aufgrund einer Corona-Erkrankung hat insgesamt 13 Infektionen ergeben. Es handelt sich nach SZ-Informationen um ein Heim in Radebeul. Die infizierten Angestellten wurden sofort in Quarantäne geschickt, die betroffenen Heimbewohner werden in einem separaten Teil des Heimes betreut. Einige junge Pflegekräfte waren vom positiven Test überrascht, weil sie keine Symptome hatten. „Es gibt einen ständigen Kontakt mit der Heimleitung“, informierte Amtsärztin Petra Albrecht, „sowohl zu medizinischen Fragen als auch zur Pflegekoordination.“ In 14 Tagen soll der Test wiederholt werden.
Das Landratsamt verweist darauf, dass Besuche in Alten- und Pflegeheimen nicht möglich sind bzw. nur dann, wenn die Heime Ausnahmeregelungen zulassen. Die Gefahren für einen Anstieg der Corona-Infektionen seien weiterhin hoch, so die Amtsärztin. Umso unverständlicher sei die öffentliche Debatte um eine Exit-Strategie, sagte Klinikvorstand Frank Ohi auf der Sitzung des Krisenstabes. In den Elblandkliniken wird jeder Patient vor stationärer Aufnahme auf eine mögliche Corona-Infektion getestet.
„Wir werden den aktuellen Standard im Bereich der Intensivmedizin gegenwärtig nicht zurückfahren“, sagte Frank Ohi. Noch sei völlig unklar, wie sich die neuen lockeren Verhaltensregeln auswirken werden. „Erst in 14 Tagen haben wir dazu sichere Daten“, so der Klinikchef. Parallel werden jedoch die personellen und materiellen Ressourcen der Gesundheitsämter weiter hochgefahren. Die vom Bund angekündigten 150.000 Euro pro Amt stehen allerdings noch aus.
Im Polizeibericht vom Dienstag sind lediglich zwei Ordnungswidrigkeiten aufgeführt. Fragen gab es allerdings zum Thema Einkaufscenter. Dürfen Geschäfte unter 800 Quadratmeter in einer Mall – auch wenn sie eher klein ist - öffnen oder nicht? Der in der Landkreisverwaltung für Rechtsfragen zuständige Dezernent Manfred Engelhard sagte: „Nein, denn der Kundenstrom wird hier weitaus höher sein als bei Einzelläden in den Städten.“ Dennoch soll die Frage mit dem Sächsischen Innenministerium besprochen werden. Das Kreisordnungsamt, berichtete Manfred Engelhard, habe mit seinen Außendienstmitarbeitern Kontrollen in Spielhallen und auf Schießständen des Landkreises durchgeführt. Ohne geringste Beanstandung.
Derzeit müssen 60 Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit den Corona-Schutz-Verordnungen des Freistaates bearbeitet werden. Mit Blick auf den Publikumsverkehr in der Kreisverwaltung wie eine reguläre Öffnung der Kfz-Zulassung auf der Brauhausstraße in Meißen für den Monat Mai vorbereitet. Bis dahin sind weiterhin nur Termine nach vorheriger Anmeldung möglich. (SZ/um)
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