Jetzt 207 Corona-Infizierte im Kreis Meißen

Meißen. Der Anstieg der Corona-Infzierten im Landkreis Meißen fällt wieder geringer aus. Der Zuwachs zum Vortag beträgt drei Fälle, teilte das Landratsamt am Donnerstag mit. Im Landkreis Meißen gibt es jetzt 207 positiv getestete Personen, davon ist bei 152 Personen die häusliche Quarantäne beendet. Acht Patienten sind aktuell stationär aufgenommen, davon befinden sich zwei auf der Intensivstation. Zwölf Personen sind im Zusammenhang mit Corona insgesamt verstorben. Das ist keine Veränderung zum Vortag. Die Zahl der Kontaktpersonen in häuslicher Isolation liegt bei 135.
Bei der Anzahl der am meisten infizierten Orte liegt Radebeul deutlich vor Meißen und Klipphausen (siehe Grafiken).
Anhand der aktuellen Zahlen ist die Situation im Landkreis Meißen entspannt. Doch das Gesundheitsamt wie die Elblandkliniken sehen Gefahren aufgrund der neuen Verhaltensregeln. Die Kliniken werden trotz freier Corona-Kapazitäten ihren aktuellen Standard nicht runterfahren. Der Leitende Notarzt Dr. Oliver Hensel sagte auf der Sitzung des Krisenstabes: „Ich beobachte mit Sorge eine wachsende Nachlässigkeit im Alltag.“ Erst in der nächsten Woche seien relativ sichere Daten vorhanden. „Geduld und Abstand“, sagte die Amtsärztin Petra Albrecht, „sind nach wie vor wichtige Kriterien für die Eindämmung der Viruserkrankung.“
Vorbildlich verhalten sich im Landkreis die Landwirtschaftsbetriebe, die aktuell auf Erntehelfer aus Europa angewiesen sind. So gibt es bei Ankunft strenge Hygieneauflagen der Unternehmen, auch dann, wenn die Helfer bereits im Heimatland getestet wurden. Ausländische Spargelstecher arbeiten und wohnen für 14 Tage separat, Einkäufe erledigt in dieser Zeit der Betrieb. Der auch für die Lebensmittelkontrolle zuständige Amtstierarzt Hans-Jörg Klaue erklärte, dass „die Landwirtschaftsbetriebe mit hoher Eigenverantwortung in dieser schwierigen Lage vor allem mit Blick auf die Verbraucher handeln“. Ein Mund-Nase-Schutz (MNS) ist jetzt ebenso wie im Supermarkt oder Bus für Patienten in Arztpraxen verbindlich. Die Kassenärztliche Vereinigung betont, dass auch ein Tuch oder Schal bei Mangel an Verfügbarkeit ausreichen. Die Pflicht, dass Kunden, Patienten, Fahrgäste einen Mund-Nasen-Schutz tragen, kontrolliert der jeweilige Eigentümer. Wird das Tragen strikt abgelehnt, handelt es sich um Hausfriedensbruch, die Konsequenz ist, dass der Ort sofort verlassen werden muss.
Der Freistaat Sachsen wird die sächsischen Sportvereine mit einem Hilfspaket von Darlehen und Zuschüssen in Höhe von 20 Millionen Euro unterstützen, um „Einnahmeausfälle und wirtschaftliche Schieflagen durch die Corona-Krise abzufedern.“ Ziel sei es, den Vereinen in Sachsen unbürokratisch zu helfen und die Sportstruktur im Freistaat zu erhalten, so Sachsens Innenminister Roland Wöller. Sächsische Sportvereine, die im Landessportbund (LBS) organisiert sind, können ab sofort einmalige Zuschüsse bis zu 10.000 Euro und Darlehen zur Liquiditätssicherung in Höhe von bis zu 500.000 Euro beantragen.
Die Bundesregierung hat auch Hilfe für die von der Corona-Krise arg getroffene Gastronomie beschlossen. So soll die Mehrwertsteuer von derzeit 19 Prozent für Speisen auf sieben für zunächst ein Jahr abgesenkt werden. Der Bundesrat muss noch zustimmen. Auch im Landkreis Meißen mit einer vielfältigen Gastronomie wird diese Entscheidung mit Erleichterung aufgenommen worden sein.
An der Spitze in Sachsen liegt laut Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag der Landkreis Zwickau (722 Corona-Fälle) vor der Stadt Leipzig (529 Fälle) und der Stadt Dresden (483 Fälle). Der Landkreis Meißen liegt jetzt nur noch an viertletzter Stelle, vor Chemnitz (190), dem Landkreis Leipzig (185) und vor Nordsachsen (122). Allerdings rechnet das Robert Koch-Institut mit einer älteren Fallzahl von 203 für den Landkreis Meißen. Weltweit die meisten Infizierten leben laut Johns Hopkins Universität in den USA mit rund 843.000, in Deutschland sind es 151.000 (Platz fünf).
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