Ein weiterer Corona-Todesfall im Kreis Meißen

Meißen. Die Corona-Fälle für den Landkreis Meißen steigen leicht an. Das Landratsamt meldet am Freitag 210 positiv Getestete. Das sind drei mehr als am Vortag. 157 ehemals Infizierte konnten die häusliche Quarantäne beenden. Zehn Patienten befinden sich derzeit in stationärer Behandlung, zwei davon auf der Intensivstation. Die Zahl der Verstorbenen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion liegt aktuell bei 13. Das ist einer mehr als am Vortag. In häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 193 Kontaktpersonen.
Der Vorstand der Elblandkliniken Frank Ohi widersprach im Zusammenhang mit der sehr erfreulichen Corona-Statistik einem Gerücht, dass für die Krankenhäuser in Meißen, Radebeul und Riesa Kurzarbeit geplant sei: „Auch wenn wir die für schwerkranke Covid-19-Patienten reservierten Intensivbetten im Klinikum Meißen derzeit nicht auslasten, geht der normale Klinikbetrieb an allen drei Standorten weiter.“ Es gebe überhaupt keinen Anlass für Kurzarbeit.
Dr. Nicole Rodewald leitete in Vertretung der Amtsärztin die Sitzung des Krisenstabes und informierte über den Stand bei den Altenpflegeheimen: „Aufgrund der Corona-Infektionen in zwei Altenpflegeheimen im Landkreis Meißen werden alle Einrichtungen noch engmaschiger begleitet. Am Montag wird die Testreihe in dem Heim mit insgesamt 13 Infizierten – Personal und Heimbewohner – wiederholt.“ Damit soll geprüft werden, ob die neuen, noch strengeren Hygienemaßnahmen erfolgreich waren.
Die 1. Beigeordnete des Landkreises Meißen Janet Putz berichtete über die Situation der Notbetreuung in Kindertageseinrichtungen und Horten. „Die Zahl der zu betreuenden Kinder steigt stetig. Noch können wir die damit verknüpften Vorgaben wie eine Gruppenzahl von acht Kindern erfüllen.“ Da der Freistaat den Kreis der Eltern, die ihre Kinder aufgrund der beruflichen Tätigkeit in die Kita bringen dürfen, erweitert hat, rechnen die Einrichtungen im Landkreis allerdings mit einem rasanten Anstieg. Wenn vielleicht 50 Prozent der Kinder in die Tagesbetreuung kommen, können die Regeln vermutlich nicht mehr eingehalten werden.
Die Nähaktion Mund-Nasen-Schutz hat einen neuen Partner. Die JVA in Zeithain. Hier werden in nächster Zeit 1.000 Masken genäht.
Die Verkehrsgesellschaft Meißen bietet ab 25. April wieder den Ticketverkauf im Bus an. „Wir registrieren einen langsamen Anstieg der Fahrgastzahlen“, informierte der 2. Beigeordnete des Landkreises Meißen Andreas Herr den Krisenstab. Dennoch liegt das Aufkommen derzeit bei unter 30 Prozent. Zur weiteren Eindämmung des Virus bitten der VVO sowie die Busunternehmen alle Fahrgäste, die Hygienemaßnahmen zu beachten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Bus und Bahn sei Pflicht. Weiterhin außer Betrieb bleiben die Schmalspurbahnen, die regionalen Nachtlinien, grenzüberschreitende Fahrten nach Tschechien sowie Fahrradbusse und Freizeitlinien im Elbtal und dem Lausitzer Seenland. Mehr Infos gibt es hier.
Auch wenn die Kriminalität in den letzten Wochen im Freistaat Sachsen deutlich zurückgegangen ist, warnt das Sächsische Innenministerium vor Corona-Betrügereien. So können sich Amtspersonen wie Polizisten oder Mitarbeiter des Gesundheitsamtes immer ausweisen. Amtliche Bescheide mit Zahlungsaufforderungen kommen mit der Post und nicht per E-Mail. Hausbewohner sollten niemanden in die Wohnung lassen, den man nicht kennt.
85.000 sächsische Unternehmen beantragten bisher Corona-Soforthilfen in Höhe von 909 Millionen Euro, informiert der Wahlkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag Thomas de Maizière. Davon wurden 67.000 Anträge mit einem Volumen von 777 Millionen Euro bewilligt. Diese Hilfe soll die ersten finanziellen Probleme im Zusammenhang mit der Corona-Krise abfedern. Darüber hinaus gibt es weitere Liquiditätshilfen auf Bundes- und Länderebene. Alleine in Sachsen erhielten aus dem KfW Programm 359 Unternehmen insgesamt 169 Millionen Euro. (SZ/um)
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