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Coswiger buchen Urlaub jetzt später

Trotz der aus der Wirtschaftskrise erwachsenden Verunsicherung: Auf eine Urlaubsreise verzichten nur die wenigsten. Aber: Viele entscheiden sich für preisgünstigere oder kürzere Reisen. Sie steuern wieder mehr Ziele im Inland an.

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Trotz der aus der Wirtschaftskrise erwachsenden Verunsicherung: Auf eine Urlaubsreise verzichten nur die wenigsten. Aber: Viele entscheiden sich für preisgünstigere oder kürzere Reisen. Sie steuern wieder mehr Ziele im Inland an. Pkw-Reisen sind gegenüber Flügen im Kommen. Oder aber die Buchung wird auf spätere Zeit verschoben. Diese Erfahrung haben die meisten Reisebüros der Region in den letzten Wochen gemacht.

Der Preis wird wichtiger

Das Umsatzplus in den März- und Aprilwochen beziffert Klaus Löffelmann, der Chef der gleichnamigen Coswiger Reiseagentur, auf rund 300 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Was aber noch längst keinen absoluten Zuwachs bedeutet“, setzt Lochmann hinzu.

Lediglich das Buchungsverhalten habe sich verändert. „Noch bis zur vergangenen Saison haben wir das meiste Geld im Winter verdient“, so Löffelmann. „Der Löwenanteil des Geschäfts kam zwischen November und Februar.“ Unzufrieden ist Löffelmann aber durchaus nicht. Man müsse sich halt auf diese Bedingungen einstellen.

Dies bestätigt auch Sylke Herrschuh vom Reiseland Radebeul. „Die Leute warten ab, sie wissen oft nicht, wie es mit ihrer Arbeit weitergeht“, sagt sie. „Und manche warten auf ein Wunder.“

Sie tritt Gerüchten entgegen, dass Reisen im Laufe des Jahres billiger würden. „Für den Sommer sind nur noch wenige Flüge vorhanden. Und es tummeln sich zahlreiche neue Veranstalter am Markt.“

Zurückhaltung der Kunden hat auch Susann Bürgner von der Coswiger Reiseland GmbH beobachtet. Und dass mehr als sonst auf das Geld geachtet wird. „Fast alles wird nach dem Preis entschieden.“ Bei Pauschalreisen seien die türkische Riviera, Tunesien und Bulgarien die Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala. Aber auch Fernreisen würden durchaus gut verkauft. „Thailand zum Beispiel oder auch andere Ziele in Asien.“ Bei Sylke Herrschuh in Radebeul zählen Spanien, Türkei und Griechenland zu den Favoriten. Bei Fernreisen hat sie eher Zurückhaltung der Kundschaft bemerkt.

Hingegen gebe es viele Interessenten für die relativ teuren Kreuzfahrten. „Die Angebote im Mittelmeerraum sind zwar etwas billiger geworden. Aber die Nordland- und Ostseetouren haben immer noch die gleichen Preise.“

Inlandsreisen im Kommen

Hochpreisige Fernreisen verkaufen sich bei der Reiseagentur Löffelmann sehr gut. „Brasilien, Südafrika – alles, was Sie wollen.“ Und wegen des günstigen Euro-Dollar-Kurses würden auch verstärkt USA-Reisen nachgefragt. Das wesentlich preisgünstigere „Badesegment“ sei ohnehin kaum verändert stark. „Aber die Mitte bricht weg“, sagt Löffelmann.

Von diesem Trend profitieren auch kurze Inlandreisen. „Zu Ostern ist hier sehr viel gebucht worden“, sagt Sylke Herrschuh. „Auch für Pfingsten läuft das sehr gut.“ Gefragt seien vor allem Städte- und Musicalreisen sowie Wellness-Wochenenden.

„Beliebt ist der Bayerische Wald ebenso wie das Vogtland. Alles, was nicht so weit weg ist.“ Wolf Dieter Liebschner