Coswigs OB hat jetzt Stellvertreter auf Zeit

Coswig. Bei dieser Personalie waren die Coswiger Stadträte einer Meinung. Ohne Gegenstimme wählte das Gremium in offener Abstimmung in der jüngsten Sitzung sein Mitglied Winfried Hamann (CDU) zum sogenannten Verhinderungsstellvertreter von Oberbürgermeister Thomas Schubert (parteilos).
Bei der Wahl eines neuen Beigeordneten Mitte März hatte es diese Einmütigkeit nicht gegeben. In zwei Wahlgängen hatten zwar jeweils 13 Stadträte für den Bewerber Christoph Trumpp gestimmt, während auf die vom Oberbürgermeister favorisierte Friederike Trommer nur zehn Stimmen entfielen. Allerdings hätte Thomas Schubert sein Einvernehmen zur Wahl erklären müssen. Das tat er nicht. Im zweiten Wahlgang wäre Christoph Trumpp mit einer Zweidrittelmehrheit gewählt gewesen, doch die kam nicht zustande.
Das Verfahren hatte von der Ausschreibung bis zur missglückten Wahl zweieinhalb Monate gedauert. Nun ist wieder alles offen. Wann Coswig einen neuen Beigeordneten und der OB damit einen Stellvertreter hat, ist daher völlig ungewiss.
Da die Hauptsatzung keine anderweitige Vertretung vorsieht, muss in solch einem Fall gemäß der Sächsischen Gemeindeordnung der Stadtrat aus seiner Mitte einen oder mehrere Stellvertreter wählen. Im Ältestenrat am 8. April hatten sich die Fraktionen auf Winfried Hamann verständigt.
Dieser nahm in der Sitzung die Wahl an und wünschte dem OB viel Gesundheit, damit der Vertretungsfall möglichst nicht eintritt. Thomas Schubert erwiderte darauf lachend: „Ich dachte, Sie wünschen mir auch keinen Urlaub.“ Denn auf diese Fälle der Verhinderung beschränkt sich die Vertretung.