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Patienten holen verschobene OPs nach

Wie eine repräsentative Exklusiv-Umfrage zeigt, wollen mittlerweile nur noch wenige Sachsen Eingriffe aus Sorge vor der Corona-Pandemie verschieben.

Von Tobias Winzer
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© dpa/Sven Hoppe

Hunderte Betten haben Sachsens Kliniken zu Beginn der Corona-Pandemie vorsorglich freigehalten und verschiebbare Untersuchungen, Behandlungen und Operationen abgesagt. Zugleich sagten viele Menschen auch von sich aus Arztbesuche aus Furcht vor einer Ansteckung ab. Mittlerweile jedoch nähern sich die Krankenhäuser und Praxen im Freistaat wieder dem Normalbetrieb. 

Wie eine repräsentative Exklusiv-Umfrage von sächsische.de und den Meinungsforschern von Civey ergibt, hängt das unter anderem mit einem geänderten Verhalten der potenziellen Patienten zusammen.

Die Daten, die seit Ende März - als die ersten Corona-Fälle in Sachsen bekannt geworden sind - erhoben wurden, zeigen einen deutlichen Meinungswandel. So sagten Ende März rund 78 Prozent der Sachsen, dass sie eine geplante anderweitige ärztliche Untersuchung, Behandlung oder Operation aufgrund der Corona-Pandemie aktuell verschieben würden. Nur rund 15 Prozent der Sachsen verneinten dies. Das Meinungsbild drehte sich Ende Mai. Seitdem ist die Zahl derer, die keine Furcht vor einem Arztbesuch haben, größer als die der Vorsichtigen - und wächst seitdem stetig.

Derzeit sagen rund 67 Prozent der Sachsen, dass sie eine geplante ärztliche Untersuchung, Behandlung oder Operation nicht verschieben würden. Trotz der momentan niedrigen Infektionszahlen sagt aber immerhin noch etwa jeder vierte Sachse, dass er den Gang zum Arzt derzeit lieber verschiebt.

Der Blick auf die bundesweit erhobenen Zahlen zeigt, dass die Sachsen bei Arztbesuchen mittlerweile weniger vorsichtig sind als anderswo in Deutschland - wahrscheinlich wegen der vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen hier. Bundesweit sagen immer noch rund 31 Prozent der Menschen, dass sie einen Arztbesuch derzeit verschieben, während nur rund 60 Prozent dies verneinen.

Die Stichprobengröße für die Sachsen-Auswertung der Umfrage liegt zwischen 560 und 680 Personen. Wie Umfragen mit Civey funktionieren, wird in diesem Artikel (mit Video) erklärt.