Von Katja Schäfer
Einen guten Grund zum Feiern gibt es heute in Crostau. Schließlich wird mit der Einweihung des Ernst-Bursche-Hauses etwas vollendet, das die kleine Gemeinde vor 17Jahren begann und mit großem Durchhaltevermögen realisiert hat. „Schon 1990 haben wir einen Dorfentwicklungsplan aufgestellt und seitdem auch die Sanierung des Gebäudes am Park verwirklicht, Stück für Stück“, ist der ehrenamtliche Bürgermeister Dietmar Stampniok stolz. Zuerst wurde der untere Abschnitt des dreigliedrigen Hauses nutzbar gemacht. Dort zog die Gemeindeverwaltung ein. 2003 konnten die Crostauer den mittleren Abschnitt des Gebäudes, die sogenannte Alte Brauerei, in Besitz nehmen. Einen Gewölbesaal für öffentliche Veranstaltungen sowie Räume für die Senioren und den Fremdenverkehrsverein gibt es darin – allerdings bisher nur provisorische Toiletten. Die sind nun mit dem dritten Bauabschnitt entstanden, den die Gemeinde mit Hilfe von Fördermitteln in diesem Jahr erledigt hat.
Bücherei hat neues Domizil
Im Erdgeschoss haben die Bibliothek und das Archiv von der Gemeinde ihr neues Domizil erhalten. „Im Moment geht es da allerdings etwas eng zu“, konstatiert Dietmar Stampniok und stellt in Aussicht: „Wir werden darüber nochmal nachdenken und eventuell einen weiteren Raum dazu nehmen.“ Keine Platzprobleme gibt es hingegen im Obergeschoss, wo die Heimatstube untergebracht ist. Darin hat die historische Holzdecke einen würdigen Platz gefunden, die aus dem Crostauer Schloss stammt. Gebaut wurde sie unter Herrschaft von Christoph Heinrich von Watzdorf, der 1670 bis 1729 lebte.
Bürger müssen sich gedulden
Ursprünglich bestand die barocke Decke aus rund 120 Tafeln mit je einem Sinnspruch und einem dazu passenden Bild. Die gleiche Anzahl von Tafeln war mit Früchten, Tieren und Ornamenten bemalt. Heute sind jedoch nicht mehr alle Teile vorhanden .
Außerdem ist unterm Dach des Gebäudes künftig eine Ausstellung über den aus Carlsberg stammenden Maler Ernst Busche zu sehen. Deshalb bekommt dieser Abschnitt den Namen Ernst-Bursche-Haus. Enthüllt wird der Schriftzug heute am späten Nachmittag bei einer kleinen Feier für geladene Gäste. „Ich hoffe, dass auch der in Berlin lebende Sohn des Malers, Stefan Bursche, kommt“, sagt der Bürgermeister. Für jedermann ist der dritte und letzte Abschnitt des Gebäudes am Park erstmals am 2.Dezember zu besichtigen. Wenn auf dem Schlossplatz der traditionelle Crostauer Weihnachtsmarkt stattfindet, gibt es im Ernst-Bursche-Haus einen Tag der offenen Tür.